Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_N_04_02
DOI: 10.1055/s-0029-1222787

Outcome bei rechtsseitiger kongenitaler Zwerchfellhernie –Überleben, ECMO-Bedarf, fetales MRT-Lungenvolumen und chronische Lungenerkrankung

K Büsing 1, T Schaible 2
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Radiologische Klinik, Mannheim
  • 2Kinderklinik der Universitätsklinik Mannheim, Mannheim

Einleitung Bei Neugeborenen mit kongenitalen Zwerchfellhernie (CDH) ist der Einfluss der Defektlokalisation auf das Outcome bislang nicht umfassend untersucht. Die vorliegende Studie analysiert den Einfluss der Defektlokalisation auf das Überleben, den ECMO- Bedarf, das pränatale MRT-Lungenvolumen und das Auftreten einer chronischen Lungenerkrankung (CLD). Patienten und Methoden 17 Neugeborene mit einer rechtsseitigen CDH (r-CDH) wurden einem Patientenkollektiv mit linkseitiger CDH (l-CDH) gegenübergestellt (matched pairs). Alle Feten wurden pränatal kernspintomographisch untersucht und das relative fetale Lungenvolumen (rFLV) als gestationsunabhängiger Parameter ermittelt. Das mittlere Gestationsalter der Feten zum Zeitpunkt der MRT betrug 32,3 SSW (CDH rechts) bzw. 31,2 SSW. Die Diagnose und Graduierung einer CLD erfolgte nach anerkannten Kriterien. Ergebnisse Bei Neugeborenen mit r-CDH fand sich trotz eines geringeren mittleren rFLV (24,7% vs. 28,3%) eine etwas bessere Überlebensrate im Vergleich zu Kindern mit l-CDH (12% vs. 24%). Jedoch zeigten Neugeborene mit r-CDH einen vergleichsweise höheren ECMO-Bedarf (53% vs. 29%) und eine höhere CLD-Rate (76% vs. 35%). Das mittlere rFLV der Kinder, die eine ECMO- Therapie benötigten bzw. eine CLD entwickelten, lag bei einer r-CDH jedoch unter dem der l-CDH (21% vs. 25,8% und 25,5% vs. 27,1%). Diskussion Neugeborene mit einer r-CDH weisen im Vergleich zu Patienten mit l-CDH eine verbesserte Mortalität auf bei jedoch erhöhter Morbidität (CLD) und ECMO-Rate. Diese Beobachtung kann nicht durch ein geringeres rFLV erklärt werden und ist primär Ausdruck weiterer prognostisch relevanter Faktoren wie z.B. eine veränderte Hämodynamik.