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DOI: 10.1055/s-0029-1222784
Einfluss von Noradrenalin auf die Hämodynamik bei Früh- und Reifgeborenen–ein klinischer Erfahrungsbericht
Einleitung
Zum Einsatz von Noradrenalin (NOR) bei Neugeborenen finden sich in der Literatur nahezu keine hämodynamischen Messdaten. Wir möchten deshalb die von uns beim Einsatz dieses Katecholamins (KAT) bei kritisch kranken Früh- und Reifgeborenen in der klinischen Routine ermittelten Parameter präsentieren.
Methode
Für 6 Neugeborene (26. SSW bis 38. SSW), bei denen aus klinischer Indikation eine Behandlung mit NOR begonnen bzw. bei denen die Dosis der NOR-Behandlung gesteigert wurde, wurden hämodynamische Messdaten erfasst.
Bestimmt wurden u.a. Herzfrequenz (HF), Blutdruck (BP), Verkürzungsfraktion des linken Ventrikels (SF), linksventrikulärer enddiastolischer Durchmesser (LVED), Herzschlag- (SV) und Herzzeitvolumen (HZV) ((Doppler)-Echokardiografie) und in 4 Fällen das Serum-Laktat vor und nach therapeutischer Intervention.
Ergebnisse
Die verwendeten NOR–Dosen lagen zwischen 0,065 und 0,4µg/kg/min. Bei 5 Patienten stiegen die BP an. Die HF fiel 3x leicht ab und stieg 2x leicht und 1x deutlich an. In 4 Fällen fiel das HZV ab, 2x stieg es an. Das SV fiel in 3 Fällen ab, nur 1x kam es zu einem Anstieg des SV. Die SF blieb 3x nahezu unverändert und stieg 3x an. Die LVED blieb 4x nahezu unverändert, stieg 1x an und fiel 1x ab.
Schlussfolgerung
Diese Messdaten belegen, dass sowohl bei Reif- als auch bei sehr unreifen Frühgeborenen in kritischen Kreislaufsituationen NOR in der Lage ist, den BP anzuheben. Dies ging allerdings mehrfach mit einem z.T. auch deutlichen Abfall des HZV und SV einher trotz z.T. sogar gesteigerter SF. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der funktionellen Echokardiografie beim Einsatz von KAT bei Neugeborenen.
Herzzeitvolumen - Katecholamine - Noradrenalin - hämodynamische Messdaten - kritisch kranke Neugeborene