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DOI: 10.1055/s-0029-1222758
Adipositas und Schwangerschaft
Fragestellung: Ziel vorliegender Kohortenstudie: Zusammenhänge zwischen mütterlicher Adipositas und fetomaternalen Risiken darstellen. Berücksichtigt wurden mütterliche Alters- und Paritätsstruktur. Populationsstudie: 499.267 Schwangere mit einer Einlingsgeburt aus der Perinatalerhebung der Jahre 1998–2000 aus 8 Bundesländern der Bundesrepublik Deutschland wurden einbezogen. 51.506 adipöse schwangere Frauen (BMI >30) (10,3%) wurden 320.148 Schwangeren mit einem Normalgewicht (BMI 18,50–24,99) gegenübergestellt. Die Adipositas wurde in 3 Kategorien unterteilt: 1. BMI=30,00–34,99; 2. BMI=35,00–39,99 und 3. BMI >40,00. Zur somatischen Klassifikation der Neugeborenen wurden die 10. und 90. Geburtsgewichtsperzentile verwendet, die aus der Kohorte berechnet wurden. Ergebnisse: Einen BMI von >30,00 hatten 10,3% (n=51.506) der Schwangeren und 0,8% (n=3.975) der Schwangeren einen BMI >40,00. Die Hypertonie-Rate erhöht sich mit dem Grad der Adipositas auf 7,1% (BMI=30,00–34,99), 12,5% (BMI=35,00–39,99) und 18,3% (BMI ³ 40,00) vs. 1,2% (BMI 18,50–24,99). Die cephalopelvine Dyproportion erreicht 6,8% vs. 2,8%. Die fetale Makrosomierate steigt bei einem BMI >40,00 auf 24,8% vs. 7,9% an. Schlussfolgerungen: Bei einem BMI >40 sind Komplikatioen, wie Präeklampsie, Gestationsdiabetes, drohende fetale Hypoxie, fetale Makrosomie sowie neonatale Infektionen und Hyperbilirubinämie, signifikant erhöht. Sowohl die Adipositas als auch die mütterlichen Komorbiditäten sind für die erhöhte Sektiorate bis zu 38,4% bei einem mütterlichen BMI ³ 45 verantwortlich.