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DOI: 10.1055/s-0029-1222744
Behandlungsqualität bei Diabetes mellitus mit Analyse fetaler Parameter im Vergleich zur Analyse der mütterlichen Blutglukose
Es wurde die Behandlungsqualität bei Schwangeren mit Typ 1-Diabetes mellitus evaluiert. Es erfolgte ein Therapievergleich von Schwangeren (DmF: n=21), bei denen neben der mütterlichen Blutglukoseselbstkontrolle (MBG) Fetalparameter (Abdomenumfang (AU) und Bauchhautdicke (BHD)) in 14-tägigem Intervall erhobenen wurden mit Schwangeren (DmBG: n=85), bei denen eine Betreuung ausschließlich in Kenntnis der MBG erfolgt war.
Ergebnisse: Die MBG bei DmF korrelierte von der 23.–31. SSW positiv mit dem fetalen AU (r=0,902, p<0,05) und der BHD (r=0,852, p<0,05). Es zeigten sich keine Unterschiede der MBG bei DmF vs. DmBG (21.–24. SSW: 5,8±0,6 vs. 5,8±1,1; 33.–36. SSW: 5,7±0,5 vs. 5,7±0; 39.–40. SSW: 5,4±0,5 vs. 5,5±0,7 mmol/l, n.s.).
Die fetale Morbidität war bei DmF vs. DmBG vergleichbar (Geburt <37. SSW: 23 vs. 29%, Makrosomie 24 vs. 23%, Asphyxie 7 vs. 5%, ns).
Fehlbildungen (DmF 18 vs. DmBG 19%, ns), Aborte >15. SSW und Totgeburten (10 vs. 6%, ns) konnten nicht reduziert werden. Die Hyperglykämie als Fehlbildungsursache lässt sich aus dem erhöhten HbA1c bei Erstkonsultation ableiten (Fehlbildung vs. Keine: HbA1c: 8,8±2,1 vs. 7,0±1,4%, p<0,001, Erstkonsultation 16.±9 vs. 11.±8 SSW, p<0,05).
Fazit: Ursächlich für Fehlbildungen war die fehlende präkonzeptionelle Stoffwechseloptimierung. Auch wenn in der aktuellen Untersuchung bei Kontrolle der Fetalparameter keine weitere Reduktion der kindlichen Morbidität aufgezeigt werden konnte, können fetaler AU und BHD eine frühzeitige Entscheidungshilfe bei der Optimierung der Insulintherapie sein. Engmaschige MBG-Kontrollen und die Betreuung durch einen erfahrenen Diabetologen sind für die Therapieüberwachung unverzichtbar.
Abdominalumfang - Diabetes mellitus - Fehlbildungsrate