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DOI: 10.1055/s-0029-1222733
Führt die Plazentarestblutspende beim Kaiserschnitt zu vermehrtem maternalen Blutverlust?
Einleitung
Die allogene Nabelschnurblutspende zur Therapie von Leukämien bei Kindern ist ein etabliertes Verfahren und gewinnt im klinischen Alltag zunehmend an Bedeutung. Bei Entnahme des Plazentarestblutes im Rahmen einer Sectio caesarea ist dies mit einer zeitlichen Verzögerung bis zur Uterotomie-Naht verbunden. Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob daraus ein erhöhter maternaler Blutverlust resultiert.
Material und Methode
In dieser Matched Pair Analyse wurden die prä- und postpartalen Hämoglobinwerte von Patientinnen verglichen, bei denen eine primäre Sectio caesarea durchgeführt wurde. Das Kollektiv bestand aus 50 Patientinnen, bei denen eine Nabelschnurblutspende durchgeführt wurde. Gründe für die Sectio waren Lageanomalien, Wunsch der Mutter und fetale Fehlbildungen. Ausgeschlossen wurden Patientinnen mit hämatologischen Grunderkrankungen oder anderen Krankheiten, die zu einer vermehrten Blutungsneigung führen können (z.B. Präeklampsie). Jeder dieser Patientinnen wurde eine Patientin mit Übereinstimmung im Hinblick auf Alter, Gravidität, Parität, Schwangerschaftswoche und präpartalen Hämoglobinwert zugeordnet, bei der keine Nabelschnurblutspende im Rahmen der Sectio durchgeführt wurde. Von allen Patientinnen wurde die Differenz zwischen den prä- und postpartalen Hämoglobinwerten ermittelt und der Unterschied mittels T-Test analysiert.
Ergebnis
Der mittlere Hämoglobinabfall in beiden Gruppen zeigte keinen signifikanten Unterschied.
Schlussfolgerung
Die Nabelschnurblutspende im Rahmen der Sectio caesarea führt nicht zu einem erhöhten maternalen Blutverlust. Sie ist ein sicheres Verfahren, das kein zusätzliches Blutungsrisiko für die Mutter darstellt.
Blutung - Nabelschnurblutspende - Plazentarestblutspende - Sectio caesarea - postpartale Anämie