Infektionsparameter aus abgehendem Fruchtwasser bei Patientinnen mit frühem vorzeitigen Blasensprung

Einleitung: Der frühe vorzeitige Blasensprung (fVBS) ist eine Hauptursache perinataler Morbidität und Mortalität. Die aktuellen diagnostischen Testverfahren sind zur frühzeitigen Erkennung einer fetalen Infektion nicht geeignet. In unserer Studie evaluierten wir die diagnostische Wertigkeit von Infektionsmarkern aus cerviko-vaginalem Sekret (abgehendem Fruchtwasser, FW) bei Patientinnen mit fVBS. Material und Methoden: Wir führten zunächst eine Pilotstudie durch, in der wir mittels steriler Speculumeinstellung Fruchtwasser bei 23 Patientinnen mit fVBS gewonnen haben. Anschliessend selektierten wir die Infektionsparameter IL–6, TNF-alpha und LBP und untersuchten diese aus dem abgehenden FW von weiteren 27 Patientinnen nach Auspressen der Vorlage mit einer Knoblauchpresse. Die Patientinnen wurden nach dem neonatalen Outcome retrospektiv in 3 Gruppen eingeteilt: (I) Kein Anhalt für neonatale Infektion=Kontrollgruppe, (II) Chorioamnionitis-Gruppe oder (III) FIRS-Gruppe. Ergebnisse: Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen der Kontrollgruppe und den Infektionsgruppen bezüglich des IL–6 und TNF-alpha. Der Median für IL–6 war 600 (I, n=10) vs. 21300 (II, n=10) vs. 5075 (III, n=7) und für TNF-alpha 25,8 (I) vs. 706,6 (II) vs. 2570 (III). Keine Unterschiede waren bei der Untersuchung von LBP im FW und bei den mütterlichen Serummarkern (CRP, Leukozyten) zu beobachten. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Konzentrationen von IL–6 und TNF-alpha im abgehenden FW bei Patientinnen mit fVBS mit einer fetalen Infektion korrelieren. Eine nicht-invasive Probengewinnung ist möglich. Diese Infektionsparameter können uns möglicherweise eine fetale Infektion frühzeitig anzeigen

Chorioamnionitis - Frühe vorzeitige Blasensprung - Infektionsparamer - Interleukin-6 - TNF-Alpha