Obwohl transvaginale Cerclagen bereits seit über 50 Jahren durchgeführt werden, hat sich bisher kein standardisiertes Verfahren durchsetzen können. Der Mangel an standardisierten Techniken erschwert nicht nur die Operationsanleitung und die Optimierung des Verfahrens, sondern führt auch zu Schwierigkeiten in der Evaluierung der Effektivität der Operation. Anhand von Skizzen, Abbildungen und einer Videodokumentation werden zwei modifizierte Techniken der transvaginalen Cerclage präsentiert. Bei Fruchtblasenprolaps wird eine Technik mit Reposition und Abschieben der Fruchtblase vom Zervixkanal mit einem Dauerkatheter demonstriert. Dadurch konnte bei neun Schwangeren die Schwangerschaft um 10+6 SSW verlängert werden. Bei drohender Zervixinsuffizienz dagegen kann die Cerclage in nur drei Schritten entsprechend nah am Os internum der Cervix gelegt werden. Durch die Reduktion der Operationsschritte können Verletzungen verringert, eine Verdrehung des Bandes minimiert und das feste Knoten der Cerclage gewährleistet werden. Im Detail werden zwei modifizierter Ansätze der transvaginalen Cerclage bei unterschiedlicher Indikationsstellung präsentiert. Randomisierte Studien sind notwendig, um die Effektivität der präsentierten Verfahren in Zukunft zu bestätigen.
Literatur: Ventolini G et al, J Obstet Gynaecol. 2008 Jan;28(1):24-7. Management of painless mid-trimester cervical dilatation: Prophylactic vs emergency placement of cervical cerclage. Tsatsaris V et al, Obstet Gynecol 2001 Aug;98(2):243-6: Balloon replacement of fetal membranes to facilitate emergency cervical cerclage Stupin JH, David M, Siedentopf JP, Dudenhausen JW. Emergency cerclage versus bed rest for amniotic sac prolapse before 27 gestational weeks. A retrospective, comparative study of 161 women. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol. 2008 Jul;139(1):32-7. Epub 2008 Feb 20.
Notfallcerclage - Standardisierung - Zervixinsuffizienz - transvaginale Cerclage