Z Geburtshilfe Neonatol 2009; 213 - FV_G_01_04
DOI: 10.1055/s-0029-1222718

Therapie mit Dalteparin bei habitueller Abortneigung–Vorstellung der ETHiG II Studie

G Kamin 1, S Seeger 2, T Fischer 3, N Rogenhofer 4, A Neuhöffer 5, S Ebner 6, E Schleußner 7
  • 1Universitätsfrauenklinik Dresden, Dresden
  • 2Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara Halle, Halle(Saale), Deutschland
  • 3Krankenhaus Landshut-Achdorf, Landshut
  • 4Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe - Großhadern, LMU München, München
  • 5Universitätsfrauenklinik Tübingen, Tübingen
  • 6Praxis für medizinische Genetik, Regensburg
  • 7Abteilung Geburtshilfe, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena

Im Verlaufe der fertilen Phase erleiden etwa 5% der Frauen zwei oder mehr Fehlgeburten. In bis zu 50% sind thrombophile Erkrankungen ursächlich an diesem Geschehen beteiligt. In der ETHiG Studie wurden bei 810 Schwangeren mit erhöhtem Thromboserisiko in 35% anamnestisch Fehlgeburten, ein Drittel davon Spätaborte und Totgeburten, registriert. Während der mit Dalteparin zur Thromboseprophylaxe behandelten Schwangerschaft traten insgesamt nur 6% Schwangerschaftsverluste auf. Dies ermutigte die ETHiG- Studiengruppe eine Nachfolgestudie zur Effektivität einer Dalteparinprophylaxe zur Verhinderung einer wiederholten Fehlgeburt zu initiieren. In der prospektiv-randomisierten zweiarmigen Studie wird die Effektivität von 5000 IE Dalteparin s.c. versus einer vitaminsupplemtierten Kontrollgruppe hinsichtlich der Abortrate und des Auftretens von Komplikationen in der Spätschwangerschaft (Präeklampsie, IUWR) untersucht.

Eingeschlossen werden Frauen mit zwei und mehr Frühaborten <12. SSW oder ein und mehr Spätaborten unabhängig von nachgewiesener Thrombophilie, während uterine oder fetale Anomalien als Abortursache als Ausschlusskriterien gelten.

Das Studienprotokoll und der aktuelle Statusbericht werden vorgestellt.