Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4 - P_267
DOI: 10.1055/s-0029-1222071

Der prädiktive Wert von Diabetes mellitus (DM) für die Präsenz und anatomische Schwere der angiographisch dokumentierten Koronaren Herzerkrankung (KHK) und Korrelation mit spezifischen koronarangiographischen Aspekten

C Koliaki 1, E Sanidas 2, N Dalianis 2, V Votteas 2, I Kolovou 1, D Panagiotakos 3, N Katsilambros 1
  • 1Eugenidion Universitätsklinikum, Athens, Greece
  • 2Laiko Krankenhaus, Kardiologische Abteilung, Athens, Greece
  • 3Ernährungsabteilung, Harokopio Universität, Athens, Greece

Fragestellung: Die Koronare Herzkrankheit stellt eine typische makrovaskuläre Spätkomplikation bei Diabetes dar. Die genaue Beziehung zwischen Diabetes und dem anatomischen Umfang der KHK (Nummer der verengten Koronargefäße) ist jedoch noch nicht genügend erforscht worden. Das Hauptziel unserer Studie war, DM als traditionellen kardiovaskulären Risikofaktor mit spezifischen angiographischen Befunden einer großen Bevölkerung zu korrelieren und einen potenziellen selektiven arteriosklerotischen Befall von bestimmten Herzkranzgefäßen bei Diabetes zu untersuchen.

Methodik: An der Studie beteiligten sich alle 1228 Patienten (290 Frauen, 938Männer, durchschnittliches Alter=64±11 Jahre), die sich konsekutiv einer diagnostischen Koronarangiografie im Katheterlabor von Laiko Krankenhaus innerhalb eines Jahres unterzogen haben. Die Prävalenz von DM und anderen traditionellen Risikofaktoren wurde zwischen den negativen für KHK Patienten und den Patienten mit angiographisch signifikanten (>50% des Durchmessers) Verengungen von 1, 2 und 3 Koronargefäßen gegenübergestellt. Die selektive Beeinträchtigung von jedem einzelnen Koronargefäß, einschließlich des Hauptstamms, wurde im Zusammenhang mit allen klassischen Risikofaktoren untersucht. Alle Analysen wurden mit dem statistischen Packet SPSS durchgeführt.

Ergebnisse: Die Diagnosestellung von DM hatten 348 Patienten (28,3%) von der studierten Gesamtbevölkerung. Diabetes erhöhte die Wahrscheinlichkeit der angiographischen Dokumentation von signifikanten Koronarläsionen bei ungefähr zwei Mal (Odds Ratio=2,17, p<0,001). Diese prädiktive Fähigkeit befindet sich zwischen der entsprechenden Fähigkeit von Dyslipidämie (Odds Ratio=3,34) und Hypertonie (Odds Ratio=1,65). Aus dem Vergleich der Diabetesprävalenz zwischen den Subgruppen der Patienten mit 0, 1, 2 und 3 verengten Herzkranzgefäßen ging hervor, dass Diabetes sich signifikant (p<0,001) mit der anatomischen Schwere der KHK korreliert, aber nicht ebenso stark wie im Fall des Rauchens und der Dyslipidämie. Außerdem erschienen wichtige positive Korrelationen zwischen DM und der arteriosklerotischen Beteiligung der Arterie Ramus Interventrikularis Anterior (p<0,001), der Arterie Ramus Zirkumflexus (p=0,001), der rechten Koronararterie (p=0,02) und des Hauptstamms (p=0,011). Was insbesondere den Hauptstamm anbetrifft, DM wurde als der einzige traditionelle Risikofaktor aufgezeigt, der signifikante angiographische Veränderungen des Hauptstamms zuverlässig vorhersagen konnte.

Schlussfolgerungen: Bei dem großen Kollektiv unserer Studie, hatte DM einen minderen prädiktiven Wert im Vergleich zu anderen klassischen Risikofaktoren, in Bezug auf die Präsenz und Schwere der Koronararteriosklerose. Diabetes war allerdings der einzige Risikofaktor, der ganz effizient die signifikante Hauptstammerkrankung prädiktieren konnte.