Diabetologie und Stoffwechsel 2009; 4 - P_103
DOI: 10.1055/s-0029-1221908

Bestimmung der Körperzusammensetzung bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 mittels peripherer quantitativer Computertomografie

S Bechtold 1, W Bonfig 1, C Wenzel 1, I Dirlenbach 1, HP Schwarz 1
  • 1Universitätkinderklinik der LMU München, Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie, München, Germany

Fragestellung: Als Standardmethoden zur Messung der Körperzusammensetzung werden die Duale Energie X-ray Absorptiometrie (DEXA) und die Bioimpedanzanalyse (BIA) eingesetzt. In dieser Untersuchung soll die Körperzusammensetzung bei Typ 1 Diabetes mellitus (T1DM) mittels peripherer quantitativer Computertomografie (pQCT) analysiert und mit der BIA verglichen werden.

Patienten und Methodik: Bei 88 Patienten (42Mädchen) mit T1DM mit einem mittleren Alter von 11,7±3,0 Jahren wurde die Körperzusammensetzung mittels pQCT (XCT 2000, Stratec) am Unterarm und mit der BIA gemessen.

Die mittlere Erkrankungsdauer lag bei 5,6±3,7 Jahren und das mittlere Erkrankungsalter bei 6,1±3,5 Jahren. Der BMI der Patienten betrug 0,4±0,8 SD. Die beiden Methoden wurde mittels Bland & Altman Plot miteinander verglichen.

Ergebnisse: Der BMI korrelierte mit der Fettfläche gemessen im pQCT (r=0,71) und mit der Fettmasse gemessen in der BIA (r=0,50) signifikant (p<0,01).

Nach logarithmischer Transformation von Muskelmasse im pQCT und Magermasse in der BIA ergab sich eine mittlere Differenz von 4,17 mit einem Konfidenzintervall von 4,14 zu 4,19±0,56. Dies zeigte sich über den gesamten Wertebereich (y=-0,0013x + 4,24).

Bei der logarithmischen Transformation von Fettmasse im pQCT und der Fettmasse in der BIA ergab sich eine mittlere Differenz von -4,99 mit einem Konfidenzintervall von -5,14 zu -4,85±0,69. Mit höherer Fettmasse nahm die Differenz zwischen den Methoden leicht zu (y=0,69, x -7,91).

Schlussfolgerung: Die Messung der Muskel- und Fettmasse mittels pQCT ist geeignet bei Patienten mit T1DM die Muskel- und Fettmasse mit hoher Genauigkeit abzuschätzen. Probleme könnten bei ungleicher Fett- und Muskelverteilung zwischen Extremitäten und Stamm entstehen. Die Messung mittels pQCT ermöglicht in einer einzigen Messung Aussagen zur Körperzusammensetzung und zur Knochengeometrie zu machen.