Rofo 2009; 181 - FO_PO19
DOI: 10.1055/s-0029-1221784

MRT-Bildgebung der inflammatorischen Myopathien im Vergleich zu ihren nicht-inflammatorischen Differenzialdiagnosen

M Schulze 1, CD Claussen 1, M Horger 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen

Myopathien sind Erkrankungen der Skelettmuskulatur, die entweder im Rahmen autoimmuner Inflammation, vererbter oder erworbener metabolischer Defekte des Energiestoffwechsels, medikamenten- bzw. toxininduziert, durch Infektionen oder durch anderweitige Ursachen entstehen können.

Die inflammatorischen Myopathien sind eine heterogene Gruppe innerhalb der Myopathien, die die gleichen klinischen Symptome aufweisen und histologisch durch T-Zell- und Makrophagen-Infiltration gekennzeichnet sind. Die inflammatorsichen Myopathien lassen sich in sekundäre und idiopathische (IIF) aufteilen, letztere beinhalten die Polymyositis, Dermatomyositis und inclusion body Myositis. Die MRT ist die Methode der Wahl bei der Diagnose muskulärer Erkrankungen. Typischerweise lässt sich die akute Phase mit hohen Signalintensitäten in den T2-, STIR- und fatsat-Sequenzen von einer chronischen Phase mit muskulärer Atrophie, insbesondere in der T1WI-Sequenz, differenzieren.

Bildmorphologisch weisen die IIF teils große Ähnlichkeiten, teils keine Unterschiede im Verteilungsmuster, der in der MRT sichtbaren Veränderungen der Muskulatur und der Muskelfaszien, im Vergleich zu anderen Muskelerkrankungen auf. Daher ist die Kenntnis möglicher Differenzialdiagnosen essentiell zur genauen Einordnung der in der MRT sichtbaren Veränderungen. Wichtige bildmorphologische Differenzialdiagnosen sind die Kollagenosen (z.B. systemische Sklerose, Lupus erythematodes, Sjögren Syndrom und Overlap-Syndrome), Crohn-assoziierte Myopathien und Vaskulitiden. Desweiteren ist bei entzündlichen Veränderungen in der MRT-Bildgebung an Infektionen der Skelettmuskulatur, Muskelkontusionen, insbesonder im Rahmen der DOMS (delayed onset muscle soarness) und Polymyositis bei GvHD-Patienten zu denken.

Lernziele:

  • Sensibilisierung des diagnostisch tätigen Radiologen für die typischen Muster der IIF in der MRT.

  • Darstellung der bildmorphologischen Differenzialdiagnosen und Unterscheidungsmerkmale.

Korrespondierender Autor: Schulze M

Universitätsklinikum Tübingen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen

E-Mail: Maximilian.Schulze@med.uni-tuebingen.de