Rofo 2009; 181 - WI_PO46
DOI: 10.1055/s-0029-1221754

Darstellung der Hörnervenkerne durch fMRI-Messungen bei akustischer Stimulation

M Ryn 1, B Piotrowska 1, A Gharabaghi 2, U Klose 1
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Abt. für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Tübingen
  • 2Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Neurochirurgie, Tübingen

Ziele: Für das Einsetzen von Hirnstammimplantaten zur Erlangung einer gewissen Hörfähigkeit wäre eine vor der Operation vorliegnde bildgebende Darstellung des Nucleus cochlearis im Hirnstamm ein wichtige Information, die das Aufsuchen des Implantationsortes mithilfe der Elektophysiologiue deutlich beschleunigen könnte. Deshalb wurde die Möglichkeit untersucht, die Hörnervenkerne durch fMRI-Messungen nach akustischer Reizung darzustellen. Methode: In einer vorausgehenden Studie waren bei sechs gesunden Probanden fMRI-Messungen bei Stimulation durch reine Töne mit unterschiedlichen Tonhöhen durchgeführt worden. Dabei konnten in fast allen Fällen erfolgreich Aktivierungen in beiden akustischen Kortizes einschließlich der zu erwartetenden Tonotopie gezeigt werden. Aktivierungen im Hirnstamm waren aber nicht nachweisbar. Als Grund für die fehlenden Aktivierungen wurde die pulsbedingte Beweglichkeit des Hirnstamms angenommen. Deshalb wurden in der laufenden Studie vergleichbare Messungen mit Triggerung auf die Pulswelle durchgeführt. Ergebnis: Bei bisher vier Probandenuntersuchungn konnten bei Puls-getriggerten fMRI-Messungen mit akustischer Reizung durch Töne unterschiedlicher Tonhöhe deutliche Vorteille gegenüber den nicht-getriggerten Messungen gefunden werden. In der Hälfte der Fälle konnte eine Aktivierung innerhalb des Hirnstamms eindeutig nachgewiesen werden. Außerdem wurden höhere t-Werte in den Aktivierungszentren des aktustischen Kortex gefunden. Schlussfolgerung: Der Übergang zu Puls-getriggerten Messungen hat zu einer deutlichen Qualitätsverbesserung der fMRI-Messungen mit akustischer Reizung geführt.

Korrespondierender Autor: Ryn M

Universitätsklinikum Tübingen, Abt. für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie, Hoppe-Seyler-Str. 3, 72072 Tübingen

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