Rofo 2009; 181 - MTRA11_1
DOI: 10.1055/s-0029-1221682

Strahlenschutzmittel und -wirkung

H Eder 1
  • 1Landesamt für Umwelt, Strahlenschutz, München

Verschiedene handelsübliche Bleifrei-Schutzschürzen werden mit Blei-Composite- sowie Bleischürzen unter praxisnahen Bedingungen hinsichtlich der Schutzwirkung verglichen.

Die Strahlen-Transmission unter Anwendung der neuen Norm DIN6857–1 wird derjenigen unter Streustrahlenbedingungen am Alderson-Rando-Phantom (anthropomorphes, gewebeähnliches Phantom) gegenübergestellt

Des weiteren werden amtliche Personendosimeter, die hinter Blei und bleifreiem Material belichtet wurden, ausgewertet.

Für den Anwender wird ein Eigentest mit dem Stabdosimeter angegeben, bei dem die Schutzwirkung im Vergleich zu Blei selbst festgestellt werden kann.

Die Schutzwirkung von Bleifrei-Schürzen ist unter patienten-ähnlichen Bedingungen geringer als den nach Norm gemessenen Werten entspricht.

In Abhängigkeit von der Strahlenqualität ergeben sich unter Streustrahlung bis zum Faktor 2,7höhere Dosen als hinter einer Bleischürze.

Blei-Composite-Material mit einem Bleianteil von rd. 50% besitzt dagegen bei 60 bis 120kV fast die gleiche Schutzwirkung wie Blei.

Lernziele:

Viele der derzeit verwendeten Bleifrei-Strahlenschutzschürzen besitzen eine verminderte Schutzwirkung.

Als Mindestanforderung sind künftig die Vorgaben der Norm 6857–1 einzuhalten.

Anwender sollten darauf achten, dass sie – vor allem bei langanhaltenden Durchleuchtungen – geeignete Schutzschürzen tragen.

Korrespondierender Autor: Eder H

Landesamt für Umwelt, Strahlenschutz, Am Stadtpark 43, 81243 München

E-Mail: heinrich.eder@lgl.bayern.de