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DOI: 10.1055/s-0029-1221650
Komplikationsmanagement bei Pfortaderverschluss durch Transjuguläre Transhepatische Pfortaderrekanalisation bei Kindern und Jugendlichen
Ziele: Pfortaderverschlüsse, häufig durch Nabelvenenkatheter im Neugeborenenealter verursacht, werden oft nach Jahren durch Komplikationen der portalen Hypertension (lebensbedrohliche Varizenblutung, Hypersplenismus mit Thrombozytopenie, Ascites) erkannt. Voraussetzung für die Beherrschung der Komplikationen ist die Drucksenkung im Portalkreislauf, wobei die chirurgische Anlage eines Mesnterico-Rex-Shuntes oft nicht möglich ist. Einzige Alternative stellt die Transjuguläre Transhepatische Pfortaderrekanalisation dar. Methode: 10 Pat. im Alter zwischen 8 und 17 Jahren wurden bei Verschluss der intra- und extrahepatischen Pfortader, 6 mal mit Milz-und Mesenterialvenen, transjugulär transhepatisch sonograhisch gesteuert die Pfortader punktiert und mit dem gesamten Interventionsrepertoires (Ballondilataion, mechanische Thrombektomie, Katheterlyse etc.) rekanalisiert. In 7 Fällen war die Anlage eines TIPS notwendig. Ursache waren 6 mal Umbilikalvenenkatheter neonatal, 4 mal septische Thrombosen. Indikationen waren endoskopisch nicht beherrschbare GI-Blutungen (Varizen Grad III/IV), z.T. nach nicht erfolgreichem chirurgischem Rex-Shunt oder Warren-Shunt, Hypersplenismus und Ascites. Ergebnis: Der technische Erfolg lag bei 100% mit Wiedereröffnung des Pfortadersystems,(1x zweizeitiges Vorgehen). Bei 7 Patienten war zur Senkung des Druckgradienten unter die für eine Blutung relevante Marke von 12mm Hg ein TIPS notwendig, wobei ein Durchmesser von max. 7mm zur HE-Prophylaxe gewählt wurde. Bei keinem Patienten wurde eine HE beobachtet. Bei einem Follow up von 6–38 Monaten war nur bei einem Pat. eine Besetigung einer Venenstenose durch Setzen eines Stents mit Traktverlängerung nötig. Schlussfolgerung: Die Transjuguläre transhepatische Rekanalisation der Pfortader, evtl. unter Anlage eines TIPS stellt gerade bei Kindern und Jugendlichen mit kompliziertes portaler Hypertension eine hoch effektive und z.T. die einzige Möglichkeit der Therapie der Komplikationen dar. Eine Ausheilung ist möglich
Korrespondierender Autor: Hauenstein K
Universitätsklinikum Rostock, Zentrim Radiologie-Inst.f.Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ernst-Heydemann-Straße 6, 18057 Rostock
E-Mail: karlheinz.hauenstein@med.uni-rostock.de
portale Hypertension - Pfortaderrekanalisation - TIPS - Kinder und Jugendliche