Rofo 2009; 181 - VO407_4
DOI: 10.1055/s-0029-1221621

Lymphom der Skelettmuskulatur. Häufigkeit, Klinische Zeichen und Radiologische Manifestation

A Surov 1, D Arnold 2, RP Spielmann 1, S Brandt 1, C Behrmann 1
  • 1Martin-Luther-Iniversität Halle-Wittenberg, Radiologie, Halle
  • 2Martin-Luther-Iniversität Halle-Wittenberg, Radiologie

Ziele: Das muskuloskelettale System ist eine sehr seltene extranodale Manifestation einer Lymphomerkrankung.

Ziele dieser retrospektiven Studie waren, die Häufigkeit intramuskulärer Lymphome (IL) zu bestimmen und ihre radiologische Patterns zu erfassen. Methode: Es wurde die Bildgebung von 792 Patienten mit Non-Hodgkin Lymphom (NHL) und 270 Patienten mit multiplem Myelom (MM) aus dem Zeitraum 1997–2007 retrospektiv analysiert.

IL wurden in 20 Fällen (1,9%) festgestellt.

Es handelte sich hierbei um 11 Frauen und 9Männer im Alter von 48 bis 71 Jahren. Ergebnis: Bei 14 Patienten wurde ein NHL und bei 6 ein MM diagnostiziert. Somit lag die Häufigkeit einer intramuskulären Beteiligung in den Fällen mit NHL bei 1,8% und mit MM bei 2,2%.

Die führenden klinischen Symptome waren lokaler Schmerz (n=11) und Weichteilschwellung mit oder ohne Hautrötung (n=5). In 4 Fällen war ein IL klinisch stumm.

Die häufigste Lokalisation eines IL war die autochtone Rückenmuskulatur, gefolgt von den Beckenmuskeln.

Radiologisch konnten 2 Formen von IL festgestellt werden: diffuse Muskelinfiltration (1) und isolierte intramuskuläre Läsionen (2). Hierbei manifestierten sich die Fälle mit NHL vorwiegend als Form 1 und die Fälle mit MM als Form 2. Schlussfolgerung: IL ist eine seltene extranodale Lymphommanifestation mit einer Häufigkeit von 1,9%. IL kann sich mit diffuser Muskelinfiltration und isolierten intramuskulären Läsionen präsentieren. Beide Formen sollten bei Muskelprozessen differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen werden.

Korrespondierender Autor: Surov A

Martin-Luther-Iniversität Halle-Wittenberg, Radiologie, Ernst-Grubestrasse 40, 06097 Halle

E-Mail: alex.surow@medizin.uni-halle.de