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DOI: 10.1055/s-0029-1221605
Vergleich einer Kontrastmittel-freien, EKG-getriggerten Steady-State Free Precession MR Angiographie mit der konventionellen DSA zur Darstellung von Transplantatnierenarterien
Ziele: Die Applikation von Gadolinium-haltigem Kontrastmittel bei nierentransplantierten Patienten ist vor dem Hintergrund der gegenwärtigen NSF-Problematik kritisch zu behandeln. Im Rahmen dieser Studie wurde daher der Stellenwert einer Kontrastmittel-freien, EKG-getriggerten Steady-State Free Precession MR Angiographie (SSFP-MRA) zur Darstellung von Transplantatarterien evaluiert. Methode: 20 Patienten (11Männer, 9 Frauen, Alter 43,4±12,5 Jahre), bei denen eine konventionelle Angiographie der Transplantatnieren klinisch indiziert war, wurden in die Studie eingeschlossen. An einem 1,5 T MRT (Avanto, Siemens Medical Solutions, Erlangen) wurde die SSFP-MRA (NATIVE, Siemens) mit isotroper Ortsauflösung von 1,1×1,1×1,0mm, einem FOV von 340×242mm und einem GRAPPA-Faktor 2 in axialer Ausrichtung angefertigt. Mittels EKG-Triggerung wurde die notwendige TI-Zeit des schichtselektiven Inversionspulses bestimmt. Der Stenosegrad wurde von 2 geblindeten Radiologen im Konsensus-Verfahren für die MRA und DSA bestimmt. Ergebnis: Ein Patient, bei dem aufgrund einer reduzierten Herzfunktion die Transplantatarterie nicht dargestellt werden konnte, wurde ausgeschlossen. Mittels DSA wurden bei 19 Patienten 8 signifikante (>50%) und 6mäßiggradige (<50%) Stenosen der Transplantatarterie sowie 1mäßiggradige (<50%) Stenose der A. iliaca externa detektiert. Ein Kinking der Transplantatnierenarterie fand sich bei 10 Patienten. Im Vergleich zum Goldstandard DSA konnte mittels SSFP-MRA eine Sensitivität von 87,5% und eine Spezifizität von 84,6% erreicht werden. Bei 2 Patienten wurde das Ausmaß der Stenose durch die SSFP-MRA deutlich überschätzt. Schlussfolgerung: Die Kontrastmittel-freie, EKG-getriggerte SSFP-MRA erreichte in dieser Studie eine hohe Sensitivität und Spezifizität für die Detektion postoperativer Komplikationen der Transplantatnierenarterien. Allerdings kann sie das Ausmaß von Stenosen überschätzen. Zudem weist sie Limitationen bei Patienten mit reduzierter Herzfunktion auf.
Korrespondierender Autor: Lanzman RS
Uniklinik Düsseldorf, Institut für Radiologie, Moorenstr.5, 40225 Düsseldorf
E-Mail: rotemshlomo@yahoo.de
SSFP - MRA - DSA - Nierentransplantation