Rofo 2009; 181 - VO312_4
DOI: 10.1055/s-0029-1221482

Anastomosenstenose und ITBL nach Lebertransplantationen: Welche MR Sequenzen zur Diagnose und Differenzierung?

S Kinner 1, A Dechene 2, SC Ladd 1, T Zöpf 2, G Gerken 2, M Forsting 1, TC Lauenstein 1
  • 1Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 2Uniklinik Essen, Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Essen

Ziele: Häufige Komplikationen nach Lebertransplantationen betreffen Strikturen der Gallengänge. Diese kann man in Anastomosenstenosen (AST) und ischämie bedingte Einengungen der intra- und extrahepatischen Gallengänge (ITBL) einteilen. Ziel unserer Studie war es, unterschiedliche MRCP Sequenzen bezüglich ihrer diagnostischen Genauigkeit zur Detektion von AST und ITBL zu vergleichen. Methode: 40 Patienten (21Männer, 19 Frauen, Durchschnittsalter 49 Jahre) mit dem klinischen Verdacht auf Gallengangsstenosen nach Lebertransplantationen wurden eingeschlossen. Die MR Cholangiographie wurde an einem 1.5 T Scanner (Magnetom Avanto, Siemens) durchgeführt. Dabei wurden (a) 2D single shot RARE (rapid acquisition with refocused echo), (b) 2D T2w HASTE (Half Fourier Acquisition Single Shot Turbo Spin Echo) (c) 3D hoch-aufgelöste Navigator korrigierte und (d) 2D TrueFISP Sequenzen durchgeführt. Innerhalb von 24 Stunden erfolgte eine ERCP, die als Goldstandard diente.

Die Vorlage von Stenosen und ihre Lokalisationen wurden für jede Sequenz unabhängig sowie für alle Sequenzen gemeinsam bewertet. Ergebnis: Die RARE Sequenz war mit 95% am sensitivsten für die Detektion von Anastomosenstenosen während eine ITBL am besten mittels einer 3D Navigator korrigierten MRCP (Sensitivität 86%) visualisiert werden konnte. Eine Spezifität von 92% erreichten sowohl die RARE als auch die TrueFISP Sequenz in der Diagnose der AST. Nur moderate Spezifitäten von 71% wurden in der Diagnose der ITBL für die HASTE und RARE Sequenzen gefunden. Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse unterstreichen die Wertigkeit der unterschiedlichen MRCP Sequenzen zur Darstellung der unterschiedlichen Formen von Gallengangstenosen. Daher sollte ein klinisches Protokoll zur Detektion und Differenzierung von Gallengangstenosen nicht nur auf einer MRCP Sequenz allein basieren.

Korrespondierender Autor: Kinner S

Uniklinik Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

E-Mail: Sonja.Kinner@uni-due.de

MRCP - Gallengangsstenosen - Lebertransplantation - ITBL - Anastomosenstenose