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DOI: 10.1055/s-0029-1221438
Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP): Welche Sequenz eignet sich am besten zur Beurteilung der unterschiedlichen pathologischen Veränderungen?
Ziele: Die MRCP ermöglicht mit vorwiegend T2-gewichteten Sequenzen eine genaue und nichtinvasive Beurteilung des pankreatikobiliären Gangsystems. 3 verschiedene Pulssequenzen wurden hinsichtlich ihrer diagnostischen Aussagekraft untersucht und miteinander verglichen. Methode: 27 Patienten mit pankreatikobiliären Erkrankungen wurden retrospektiv in die Studie eingeschlossen. In allen Fällen wurde eine Standard-MRCP mit einer fett gesättigten SSFSE, einer 3D-TSE (Voxelgröße 1mm3) und einer RARE Sequenz an einem 1.5T Mehrkanal-MRT durchgeführt. In einem Konsensus-Verfahren bewerteten 3 erfahrene Radiologen den diagnostischen Nutzen der einzelnen Sequenzen bei der Beurteilung von Choledocholithiasis, benignen/malignen Stenosen und Cholestase. Als Goldstandard dienten Operationsergebnis, ERCP-Bericht oder der klinische Verlauf. Es wurde jeweils die Fläche unter der ROC-Kurve berechnet (AUC=area under the curve). Zuletzt erfolgte die statistische Auswertung der ROC-Analysen mit dem wilcoxon rank test. Ergebnis: Für 3D-FSE ergaben sich für Choledocholithiasis, Stenose und Cholestase AUC=0.81, 0.81 und 0.89, für SSFSE AUC=0.74, 0.86 und 0.89, für RARE AUC=0.70, 0.86 and 0.91 (p=ns). Bei der Dignitätsbeurteilung von biliären Stenosen waren TSE und SSFSE der RARE statistisch significant überlegen (p=0.04; p=0.002). Die entsprechenden AUC-Werte betrugen 0.84, 0.97 für 3D-TSE bzw. SSFSE und 0.37 für RARE. Schlussfolgerung: Die höchste diagnostische Aussagekraft bei pathologischen Veränderungen des pankreatikobiliären Gangsystems kann durch eine Kombination von SSFSE und 3D-TSE erzielt werden. Die RARE-Sequenz hat gewisse Vorteile bei der Erkennung von Stenosen und Dilatationen (Cholestase), jedoch ist sie zur Dignitätsbeurteilung nicht geeignet.
Korrespondierender Autor: Helck A
Ludwigs-Maximilians-Universität, Klinikum Grosshadern, Institut für Klinische Radiologie, Marchioninistr.15, 81377 München
E-Mail: andreas.helck@med.uni-muenchen.de
MRCP - MRT-Sequenzen - pankreatikobiliäre Erkrankung