Zweizeitige Quantifizierung der Radionuklidspeicherung bei axillären Lymphknotenmetastasen des Mammakarzinoms in der FDG-PET/CT: Können physiologische Lymphknoten von Metastasen unterschieden werden?

Ziele: Vergleich des Standardized uptake value (SUVmax) von Mammakarzinomen, physiologischen ipsilateralen axillären Lymphknoten (LK) und axillären Lymphknotenmetastasen in der FDG-PET/CT zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Methode: Bei 20 Patientinnen mit Mammakarzinom wurden retrospektiv die SUVmax-Werte von nicht tumorbefallenen ipsilateralen axillären LK und axillären LK-Metastasen zum Zeitpunkt T1 (60min nach Injektion von 265 +/-22 MBq FDG) sowie zum Zeitpunkt T2 (90min nach FDG-Injektion) in FDG-PET/CTs ermittelt. Die Unterschiede zwischen den SUVmax-Werten zum Zeitpunkt T1 und T2 wurden für den Primarius, physiologische axilläre LK und axilläre LK-Metastasen auf statistisch signifikante Unterschiede mithilfe des Wilcoxon-Tests (p<0,05) untersucht. Es wurde überprüft, ob sich die zeitliche Änderung des SUVmax von physiologischen axillären LK und LK-Metastasen statistisch signifikant voneinander unterscheidet (Wilcoxon-test, p<0.05). Histopathologische Untersuchungen axillärer LK-Dissektionen dienten als Referenzstandard bei allen Patientinnen. Ergebnis: Mittlere SUVmax-Werte: Primarius (n=20): T1: 6,2+-4,0; T2: 8,2+/-5,4; physiologische axilläre LK (n=20): T1: 0,9+/-0,1; T2: 1+/-0,1; axilläre LK-Metastasen (n=7): T1: 5,3+/-3,5; T2: 7,2+/-5.6. Der SUVmax axillärer Lymphknotenmetastasen war signifikant höher als der SUVmax nicht-maligner Lymphknoten (p<0,05). Der mittlere Anstieg des SUVmax betrug bei physiologischen axillären LK 0,1, bei LK-Metastasen 1,9. Der Unterschied war statistisch signifikant (p<0,028). Schlussfolgerung: Im Vergleich zu physiologischen LK weisen axilläre LK-Metastasen sowie die Primärtumore einen erhöhten SUVmax und eine statistisch signifikante Zunahme des SUVmax im zeitlichen Verlauf auf. Die zweizeitige Quantifizierung der Radionuklidspeicherung scheint die Möglichkeit zu bieten, axilläre LK-Metastasen nicht-invasiv zu detektieren. Untersuchungen an größeren Patientenkollektiven sind notwendig, um diese inititalen Ergebnisse zu überprüfen.

Korrespondierender Autor: Hahn S

Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

E-Mail: [e-mail]

PET/CT - Mammakarzinom - Lymphknotenstatus - dual-time