CT-gesteuerte Schneidbiopsien des Körpers: Retrospektive Erfolgsrate und Risiken bei 1086 Patienten

Ziele: Evaluierung der klinischen Wertigkeit der CT-gesteuerten Biopsie mit einem koaxialen Schneidbiopsiesystem und Entwicklung eines Risikoscores für das Auftreten von Komplikationen Methode: Von Januar 2000 bis August 2008 wurden 1086 perkutane CT-gesteuerte Punktionen (Lunge und Mediastinum 295, Leber 416, Nieren 173, Pankreas 21, Retroperitoneum 157, andere 24) durchgeführt. Es erfolge eine retrospektive Analyse der Punktionsergebnisse hinsichtlich der Trefferrate und der diagnostischen Genauigkeit (auswertbare Histologie). Aus den erfassten Interventionsparametern wurde ein Risikoscore erstellt, welcher Zugangsweg (Tumorgröße, Lokalisation, gefährdete Nachbarstrukturen, Nadelgröße) sowie begleitende organbedingte und allgemeine Risikofaktoren wie Lungenemphysem erfasst. Ergebnis: Die Erfolgsrate der CT-gesteuerten Biopsien betrug 97,5%. Bei 27 Patienten fanden sich falsch negative Ergebnisse, die mit anderen Methoden wiederlegt wurden. Therapiepflichtige Komplikationen traten bei 19 Patienten (1,7%) auf und waren Pneumothorax (4 Patienten), subkapsuläre Leberhämatome (8 Patienten), intrahepatische Blutungen (4 Patienten), perirenale Blutungen (3 Patienten). Das Auftreten von Komplikationen bei der Punktion korrelierte mit dem erstellten Risikoscore. Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte Biopsie zugänglicher Organe mit dem koaxialen System weist eine hervorragende Trefferrate auf. Schwerwiegende therapiepflichtige Komplikationen sind selten und korrelieren mit dem Risikoscore.

Korrespondierender Autor: Abusalim N

Klinikum Kassel, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Mönchebergstr. 41–43, 34125 Kassel

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koaxiale Schneibiopsie - Risikoscore - Trefferrate - therapiepflichtige Komplikationen