Rofo 2009; 181 - VO213_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221314

CT- und MRT-gestützte Radiofrequenz-Ablation in der Therapie des Hepatozellulären Karzinoms: Effektivitätsvergleich nach einmaliger und wiederholter Intervention

S Clasen 1, HJ Rempp 1, D Schmidt 1, C Schraml 1, A Boss 1, S Miller 1, CD Claussen 1, PL Pereira 2
  • 1Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2SLK-Kliniken Heilbronn, Klinik für Strahlendiagnostik und Nuklearmedizin, Heilbronn

Ziele: Vergleich der primären und sekundären technischen Effektivität zwischen CT- und MRT-gestützter Radiofrequenz (RF)-Ablation in der Therapie des Hepatozellulären Karzinoms (HCC). Methode: Bei 35 Patienten wurden insgesamt 53 perkutane RF-Ablationen unter CT (n=29) oder MRT (n=24) Bildgebung durchgeführt. Das mittlere Alter der Patienten betrug 64,9 Jahre (CT: 66,8J, 39–82J; MRT: 64J, 38–82J). Der mittlere Tumordiameter betrug 31,6±14,9mm, der mediane Tumordiameter lag bei 30mm (CT: 30mm, 10–67mm; MRT: 30mm, 6–58mm). Die Interventionen wurden unter Bildgebung mittels Mehrzeilen Spiral-CT oder in einem offenen 0,2 Tesla MR-Tomographen (Concerto, Siemens, Erlangen). Es wurden intern-gekühlte Single oder Cluster RF-Elektroden verwendet. Die Therapiekontrolle wurde an einem 1,5 Tesla MR-Tomographen durchgeführt. Das mittlere Follow-up betrug 16,8 Monate. Die primäre und sekundäre technische Effektivität der CT- und MRT-gestützten RF-Ablation wurde mittels Chi-Quadrat Test verglichen. Ergebnis: 52 von 53 (98,1%) RF-Ablationen waren technisch erfolgreich. Primäre technische Effektivität nach einmaliger Intervention wurde nach MRT-gestützter RF-Ablation bei 26/27 (96,3%) HCC erzielt, nach CT-gestützter RF-Ablation bei 23/29 (79,3%) HCC (Chi-Quadrat: p=0,04). Die sekundäre technische Effektivität nach gegebenenfalls wiederholter RF-Ablation lag bei 96,3% (26/27 HCC) nach MRT-gestützter RF-Ablation und bei 89,7% (26/29 HCC) nach CT-gestützter RF-Ablation (Chi-Quadrat: p=0,32). Bei 7 von 52 (13,5%), der zunächst als vollständig koaguliert beurteilten HCC Herde zeigte sich in den weiteren Verlaufskontrollen ein lokales Rezidiv. In 15 von 35 (42,9%) Patienten trat im weiteren Verlauf eine heterotope hepatische Tumorprogression auf. Schlussfolgerung: Die CT- und MRT-gestützte perkutane RF-Ablation ist ein effektives Verfahren in der Therapie des HCC. Ein Monitoring durch MRT-Bildgebung kann die Anzahl der notwendigen Intervention durch die Komplettierung der Tumortherapie in einer Sitzung reduzieren.

Korrespondierender Autor: Clasen S

Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hoppe-Seyler Str. 3, 72076 Tübingen

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