Rofo 2009; 181 - WS407_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221228

Die neue S3-Leitlinie PAVK: Diagnostik und Intervention

P Huppert 1
  • 1Klinikum Darmstadt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Darmstadt

Die nationale S3-Leitlinie (LL) zur Versorgung von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) wurde 2008 in Zusammenarbeit der Dt. Gesellschaft für Angiologie, der Dt. Gesellschaft für Gefäßchirurgie und der Dt. Röntgengesellschaft der aktualisiert. Die LL umfassen die Abschnitte Epidemiologie, Diagnostik, konservative, interventionelle und operative Therapie sowie Nachsorge bei PAVK-Patienten. Nach Erarbeitung der Textgrundlagen durch Fachgruppen wurden in mehreren Konsensuskonferenzen Kernaussagen formal festgeschrieben. Der Empfehlungsgrad ist durch die wissenschaftliche Evidenz und klinische Erfahrung bestimmt und wird entsprechend ausgewiesen.

Im Abschnitt Diagnostik wird der besondere Stellenwert des peripheren Perfusionsdruckes (Fuss-Arm-Index) und der nichtinvasiven bildgebenden Diagnostik (MRA und CTA) herausgestellt und eine entsprechende Stufendiagnostik bis zur invasiven Angiographie in Interventionsbereitschaft empfohlen.

Im Abschnitt interventionelle Therapie werden 28 Kernaussagen formuliert. Die Indikationen zur interventionellen und chirurgischen Therapie werden komplementär zueinander in Abhängigkeit von Lage und Ausdehnung der Läsionen definiert. Die LL lehnen sich hier an die Transatlantischen Konsensusempfehlungen (TASC II) an; sie erweitern und modifizieren diese aber wesentlich, da sie neue Literaturdaten einbeziehen, die klinischen Stadien bei Indikationsempfehlungen berücksichtigen und auch Interventionen an infrapoplitealen Gefäßen. Bei der Verfahrenswahl findet neben dem klinischen Stadium auch der Patientenwunsch Berücksichtigung. Zur Verwendung von Stents im iliakalen, femoropolitealen und infrapoplitealen Arterien werden differenzierte Empfehlungen aufgrundlage bekannter und neuer Daten in der Literatur gegeben. Unterschiede in der interventionellen Verfahrenswahl und interventionellen Strategie im Stadium der intermittierenden Claudicatio und der kritischen Ischämie werden aufgezeigt. Die Dokumentation interventioneller Behandlungen zur Qualitätssicherung wird empfohlen.

Lernziele:

Die LL sind wichtige Argumentationshilfen im interdisziplinären Dialog.

Korrespondierender Autor: Huppert P

Klinikum Darmstadt, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Grafenstrasse 9, D-64283, Darmstadt

E-Mail: huppert@klinikum-darmstadt.de