Rofo 2009; 181 - RK410_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221146

Bildgesteuerte Nadelbiopsie

M Müller-Schimpfle 1, S Böttger 2, S Pade 2
  • 1Städt. Kliniken Frankfurt, RZI, GP Mainzer Landstr./Höchst, Frankfurt a.M.
  • 2Städt. Kliniken Frankfurt, RZI, Frankfurt a.M.

A) Mammographische Befunde

a. Mikrokalk sollte mit Kompressionsvergrößerungsaufnahmen dargestellt werden und im Falle des Verdachts auf dystrophen Narbenkalk im Sinne eines BIRADS3-Befundes eine Kontrolle in 6 Monaten durchführen. Sollte der Kalk jedoch eine verdächtige Entwicklung nehmen, dann sollte eine stereotaktische Vakuumbiopsie erfolgen.

b. Suspekte Herdbefunde sollten mit Ultraschall und bei konkordant suspekter Morphologie mit sonographisch gestützter Stanzbiopsie abgeklärt werden. Im Falle eines unsicher korrelierenden Ultraschallbefundes sollte die MRT zum Einsatz kommen.

B) Sonographische Befunde

a. Im Narbenareal stößt die Aussagekraft des Ultraschalls an seine Grenzen. Die gemeinsame Befundung von Mammographie und Ultraschall sind hier obligat. Bei sonographisch und mammographisch suspekten Herdbefunden s. vorgehen unter Punkt A) Absatz b.

b. Außerhalb des Narbenareales (Achtung: auch Narben durch Reduktion bedenken!) gilt das Vorgehen wie bei der Primärdiagnose des Mammakarzinoms (Algoritmus s. S3-Leitlinie), also die Stanzbiopsie eines BIRADS 4- oder 5- Befundes.

C) MRT-Befunde

Grundsätzlich sollte eine mammogr. und sonogr. Reevaluation sowie die individuelle Prognose und Vorstellung der Patientin in die Empfehlung mit einbezogen werden. Im Falle einer Biopsieentscheidung ist bei Vorliegen entsprechender Erfahrung die MRT-gesteuerte Vakuumbiopsie zu empfehlen.

a. Im Narbenareal ist auch bei der MRT abzuwägen zwischen höchstmöglicher Sensitivität und der möglichen Problematik durch falsch-positive KM-Aufnahmen aufgrund von Fettgewebsnekrosen, intramammären Lymphknoten sowie – seltener –Granulomen.

b. Außerhalb des Narbenareales und in der kontralateralen Brust gelten die Empfehlungen zur Abklärung von MR-Befunden nach BIRADS-Klassifikation mit dem besonderen Aspekt, dass es sich grundätzlich um Hochrisikopatientinnen handelt.

Lernziele:

Bildgesteuerte Nadelbiopsien nach BET:

  • Besonderheiten der Indikationsstellung

  • Techniken

Korrespondierender Autor: Müller-Schimpfle M

Städt. Kliniken Frankfurt, RZI, GP Mainzer Landstr./Höchst, Gotenstr. 6–8, 65929 Frankfurt a.M.

E-Mail: mms@skfh.de