Rofo 2009; 181 - RK301_2
DOI: 10.1055/s-0029-1221071

Perkutane Shuntrekanalisation – noch operieren?

C Hohl 1
  • 1HELIOS Klinikum Siegburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Siegburg

Shuntstenosen und -verschlüsse treten häufig auf und tragen signifikant zur Morbidität und Hospitalisation der Dialysepatienten bei. Die Pflege und der Erhalt des AV-Shunts haben daher eine herausragende Bedeutung für die Dialysepatienten und ihre behandelnden Ärzte. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung von Shuntkomplikationen sind essentiell für eine lange Lebensdauer des Dialyseshunts.

Erste Hinweise auf eine drohende Shuntdysfunktion ergeben sich während der Dialyse, wenn die Drücke steigen bzw. der Fluss abnimmt. Oft wird bereits von den behandelnden Nephrologen eine Duplex-Sonographie des Shunts durchgeführt bei der Flussrelevante periphere Stenosen identifiziert werden können. Stellt sich ein Dialysepatient mit einer potenziellen AV-Shuntproblematik dann beim interventionellen Radiologen vor, ist eine ausführliche Anamneseerhebung im Rahmen des Aufklärungsgesprächs der erste Schritt.

Die eingentliche Shunt-Intervention beginnt mit diagnostischen Feinnadel-Angiographie (22G) über die zuführende Arterie, in den meisten Fällen über die A. brachialis. Dieser arterielle Zugang wird im weiteren Verlauf dann auch für das Monitoring während der Intervention verwendet. Die Kontrastmittelinjektion erfolgt manuell und das KM kann 1:2 verdünnt werden.

Typische Befunde sind proximale Stenosen im venösen Ausflusstrakt von nativen Shunts sowie Stenosen an der venösen Anastomose von GoreTex-Grafts. Nach der diagnostischen Shuntdarstellung sollte in Abstimmung mit dem behandelnden Nephrologen und möglichst auch dem Gefäßchirurgen das therapeutische Vorgehen besprochen werden.

Lernziele:

Während des Kurses soll herausgearbeitet werden:

1) Welche Therapieoptionen gibt es für Dialyseshunts?

2) Welche Patienten profitieren von einer perkutanen Intervention?

3) Wie wird die Intervention durchgeführt?

4) Welchen Stellenwert haben Ballon-PTA, Stent und Cutting-Balloons?

Korrespondierender Autor: Hohl C

HELIOS Klinikum Siegburg, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Ringstraße 49, 53721 Siegburg

E-Mail: christian.hohl@helios-kliniken.de