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Hili und Mediastinum enthalten neben Herz und Gefäßen die Trachea, den Ösophagus, Nerven und Lymphabflusswege. Die Systematik ihrer Erkrankungen unterscheidet diffuse (Mediastinitis, Fibrose, Lipomatose) und fokale Prozesse (Raumforderungen).
Die häufigste Raumforderung des oberen Mediastinums ist die Struma. Kennzeichnend für das vordere Mediastinum sind Thymom und Teratom, für das mittlere Mediastinum Ösophaguskarzinom und bronchogene Zysten. Das hintere Mediastinum beherbergt häufig neurogene Tumoren. Vor den Gefäßen ausgehende Raumforderungen (Aneurysmen) sind im mittleren und hinteren Mediastinum, Lymphome in allen Abschnitten des Mediastinums zu erwarten.
Raumforderungen des Mediastinums werden häufig auf Röntgenaufnahmen entdeckt. Selten erlaubt das Röntgen eine eindeutige Artdiagnose. Je nach Lage können auch große Tumoren übersehen werden. Wichtige Röntgenzeichen sind eine Verlagerung von Leitstrukturen, Silhouettenphänomene, eine Asymmetrie der Hili oder eine Verlegung des aorto-pulmonalen Fensters bis hin zur Mediastinalverbreiterung beim Traumapatienten.
Mit CT und MRT können Lage und Größe der Tumoren sicher beurteilt werden. Der Nachweis von Fettgewebe und Kalzifikationen trägt zur Charakterisierung bei. Hierbei ist die CT der MRT zum Nachweis von Verkalkungen überlegen. Typischerweise wird die CT mit Kontrastmittel (i.v. und Paste im Ösophagus) durchgeführt, um einen ausreichenden Kontrast von Weichgeweben und Gefäßen zu erzielen. Bei der MRT ist eine native Untersuchung häufig ausreichend. Nach der Kontrastmittelgabe sind fettgesättigte Sequenzen zu empfehlen.
Die Beurteilung des hilären und mediastinalen Lymphknotenstatus ist essentieller Bestandteil des Lungenkarzinom-Stagings. Die Dignitätseinschätzung mit CT und MRT beruht auf der Größe der Lymphknoten. Der Nachweis erhöhter Stoffwechselaktivität mit der Positronen-Emissionstomographie kann die Spezifität der Lymphknoten-Diagostik erheblich verbessern. Die systematische Beschreibung der mediastinalen Lymphknotenstationen erleichtert die Kommunikation mit den chirurgischen Fachkollegen.
Lernziele:
Im Kurs sollen die wichtigsten mediastinalen Pathologien und ihre Nachweisbarkeit mit den verfügbaren Methoden vermittelt werden.
Korrespondierender Autor: Biederer J
Uniklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller-Straße 9, 24105 Kiel
E-Mail: juergen.biederer@rad.uni-kiel.de