Rofo 2009; 181 - RKSP406_3
DOI: 10.1055/s-0029-1221000

Hepatobiliäre MRT und MRCP

R Hammerstingl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt a.M.

Radiologische Verfahren, wie die Magnetresonanztomographie (MRT) und Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie (MRCP), spielen bei der hepatobiliären Bildgebung eine entscheidende Rolle und werden bei rein diagnostischen Fragestellungen im Vergleich zu invasiven Verfahren, wie der ERCP, verstärkt eingesetzt.

Die Abklärung von tumorösen intra- und extrahepatischen Veränderungen, die genaue Darstellung des Gallenwegsystems und die exakte Abbildung des arteriellen und venösen Gefäßsystems sind zentrale Fragestellungen in der hepatobiliären Bildgebung.

Der Einsatz der kontrastverstärkten MRT unter Verwendung von Gd-Chelaten verlaubt eine genaue Aussage über die vaskuläre Situation, eine genauere Einordnung der speziellen Zellsysteme fehlt allerdings. Die konventionelle MRCP mit stark T2-gewichteten Sequenzprotokollen ermöglicht eine präzise Darstellung des Gallenwegssystems, jedoch sind genaue Aussagen zur Funktion der ableitenden Gallenwege nur indirekt durch serielle Darstellungen und Analyse der Morphologie möglich.

Mit der Entwicklung von hepatobiliären, leberspezifischen MRT-Kontrastmitteln ist die hepatozytenspezifische Diagnostik mittles MRT und MRCP möglich. Die selektive Aufnahme dieser Kontrastmittel in die Hepatozyten ermöglicht eine funktionelle Analyse der Lebertumore. Hierzu werden T1-gewichtete Sequenzprotokolle verwendet. Mittels der sog. kontrastverstärkten MRC ist eine Beurteilung der biliären Sezernierung möglich. Mittels einer T1-gewichteten, schnellen Sequenz kann das Gallenwegssystem dreidimensional abgebildet werden. Diese Technik bietet Vorteile in der genauen Darstellung von schwierigen anatomischen Situationen, der Diagnostik von Dysfunktionen und der Erkennung von postoperativen Komplikationen, wie etwa Leckagen und Strikturen des Gallenwegsystems.

Zusammenfassend liefert die hepatobiliäre MRT und MRCP zusätzliche bildmorphologische Informationen mittles der spezifischen und funktionellen Analyse bei Erkrankungen des hepatobiliären Systems.

Lernziele:

  • Verwendung von leberspezifischen Kontrastmitteln für die hepatobiliäre MR-Bildgebung

  • Technik der kontrastverstärkten MRC

  • Indikationen für die hepatobiliäre MRT und MRCP

Korrespondierender Autor: Hammerstingl R

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor Stern Kai 7, 60437 Frankfurt a.M.

E-Mail: hammerstingl@em.uni-frankfurt.de