Rofo 2009; 181(5): 414
DOI: 10.1055/s-0029-1220625
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Prostataläsionen - Wie unterscheidet sich die Dignität im CETRUS?

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Publication Date:
05 May 2009 (online)

 

Die Sensitivität und die Spezifität des konventionellen transrektalen Ultraschalls für die Detektion von Prostatakarzinomen sind gering. Eine chinesische Arbeitsgruppe um J. Tang prüfte, ob die Verwendung von Kontrastmittel den diagnostischen Nutzen erhöht. Clin Radiol 2008; 63: 1086–1091

Rezente Studien zeigten, dass die kontrastverstärkte Sonografie die Gefäße auffälliger Läsionen zuverlässig darstellte. Als Vorteil gegenüber der Farbdoppler-Sonografie (ohne Kontrastmittel) wird die Makro-, aber auch die Mikrovaskularisation abgebildet. Eine Neovaskularisation könne ein wesentlicher Hinweis auf einen bösartigen Prozess sein, der sich als hypoechogene Struktur der peripheren Zone in der Standardsonografie oft schwer von benignen Veränderungen, wie einer Hyperplasie oder Prostatitis, abgrenzen lasse, so die Autoren. Sie prüften den kontrastverstärkten transrektalen Ultraschall (CETRUS) auf seine Effektivität und ob ein spezielles Anreicherungsverhalten Markerfunktion haben könnte.

91 Patienten (Durchschnittsalter: 70 Jahre) nahmen an der Untersuchung teil. In allen Fällen bestand der Verdacht auf ein Prostatakarzinom. Die Männer hatten ein PSA >10 ng/ml, eine auffällige rektal digitale Untersuchung und pathologische Befunde in CT oder MRT. Das Prostatavolumen betrug durchschnittlich 46,8 cm3. Die Größe der Läsionen lag zwischen 0,6 und 3 cm. Nach einer Bolusapplikation von 2,4 ml Kontrastmittel erfolgte die Untersuchung über 3 min. Die Aufnahmen wurden gespeichert und später ausgewertet. Danach wurden alle Befunde biopsiert.

44 Läsionen waren Prostatakarzinome und 47 waren gutartig. Die Gruppen mit positiven und negativen Befunden unterschieden sich nicht nach Alter, Prostatavolumen und Knotengröße. Das PSA war bei Karzinomen höher, aber es bestand eine erhebliche Überlappung. Eine fehlende Kontrastmittelanreicherung zeigten im CETRUS 29 % der gutartigen und 4,5 % der malignen Befunde. Die Anreicherungsintensität im Vergleich zum umgebenden Gewebe war bei 30 Karzinomen erhöht, in 5 Fällen gleich und bei 7 geringer. Von den benignen Läsionen war die Anreicherung bei 15 Patienten stärker als im angrenzenden Prostatabereich, in 4 Fällen gleich und bei 14 geringer. Absolute und Spitzenanreicherung waren insgesamt bei den Karzinomen höher. Sie reicherten sich früher an, aber die Zeiten bis zur Erreichung der jeweiligen Spitzenwerte unterschieden sich nicht. Zwischen Gleason-Score und dem Anreicherungsmuster bestand keine Korrelation.

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