Geburtshilfe Frauenheilkd 2009; 69 - A20
DOI: 10.1055/s-0029-1220281

Histologische Korrelation von Portio-Biopsie und Konus in der klinischen Praxis: 2001–2008

M Weigert 1, P Sevelda 1, W Pokieser 2, G Weigl 2, B Schuller 2
  • 1Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe: KH Hietzing
  • 2Jakob-Erdheim-Institut für Pathologie und Klinische Bakteriologie, KH Hietzing

Fragestellung: Bestimmung der Aussagekraft der Portio-Biopsie (Probeexcision: PE) bei pathologischem PAP-Abstrich im Vorfeld einer Konisation.

Methode: Auswertung der abteilungsinternen, prospektiv erfassten Datenbank von 1/2001 bis 12/2008.

Ergebnisse: Ausgewertet wurden die Daten von insgesamt 511 Patientinnen im Alter von 19–78 Jahren, die wegen pathologischer PAP-Abstriche und/oder nach bereits erfolgter PE zur Konisation an die gynäkologische Abteilung zugewiesen worden waren. Eine kolposkopisch gezielte PE wurde bereits in der Ordination des zuweisenden Facharztes (1,5%) oder in der gynäkologischen Ambulanz der Abteilung in insgesamt 340 (66,5%) Fällen vor der geplanten Konisation durchgeführt. Eine exakte Übereinstimmung der Histologie der PE mit der des Konisats fand sich in nur 57,9%. Ein down-grading erfolgte in 4,9%. In allen übrigen Fällen erfuhren die PE-Ergebnisse durch die Konushistologie ein up-grading. Bei neoplasiefreien bzw. als CIN I klassifizierten PEs fand sich eine weit unterdurchschnittliche Übereinstimmung von nur 23,7% bzw. 18,2%. Zeigte die PE eine höhergradige CIN (CIN II und III, HSIL (Bethesda-Klassifikation) oder ein Carcinom, fanden sich Übereinstimmungen von 94,3%-100% (CA).

Schlussfolgerung: Eine exakte Übereinstimmung der Histologie der Portio-Biopsie mit der des Konisats findet sich im klinischen Routine-Alltag in nur 57,9%! Besonders das Absehen von einer Konisation bei einem hohen up-grading – von bis zu 80% – bei Biopsien mit neoplasiefreier oder CIN I – Histologie sollte diskutiert werden.