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DOI: 10.1055/s-0029-1216310
Endotheliale Dysfunktion und Atherosklerose
Fragestellung: Risikofaktoren wie Hypertonie und Hypercholesterinämie können zu einer eingeschränkten Gefäßfunktion führen. Eine Schlüsselrolle für die Gefäßfunktion spielt dabei das Endothel als innere Lage der Gefäßwand. Eine zunehmende endotheliale Dysfunktion geht mit atherosklerotischen Veränderungen in der Gefäßwand einher.
Methoden: Unser Bereich untersucht experimentell den Einfluss von oxidativem Stress, oxidierten Lipoproteinen, Angiotensin, Endothelin und unterschiedlichen hämodynamischen Kräften auf die Endothelfunktion. Wichtige Schwerpunkte bilden dabei die NAD(P)H-Oxidase als Hauptquelle von oxidativem Stress im Endothel und der endotheliale Rezeptor für oxidiertes Low-Density-Lipoprotein, LOX-1.
Ergebnisse: Wir konnten kürzlich zeigen, dass Nox4 die wichtigste NAD(P)H-Oxidase-Isoform in Endothelzellen ist. Diese wird durch hämodynamische Kräfte wie Schubspannung und Dehnung reguliert. Transgene Überexpression des LOX-1-Rezeptors und fettreiche Ernährung führen zu einer verschlechterten Gefäßfunktion. Wichtige verfügbare therapeutische Optionen sind eine pharmakologische Behandlung der Hypertonie und die Senkung von Plasma-Lipiden durch Cholesterin-Synthese-Enzym-Hemmer. In eigenen klinischen Studien konnten wir kürzlich eine Verbesserung der Gefäßfunktion durch Angiotensin II-Rezeptor 1-Blockade und Statin-Therapie zeigen.
Schlussfolgerungen: Eine verbesserte Endothelfunktion ist ein wichtiges therapeutischen Ziel in der Behandlung von Gefäßerkrankungen. Neue therapeutische Optionen ergeben sich durch selektivere Antioxidanzien und eine Hemmung von Rezeptoren für oxidierte Lipoproteine wie LOX-1. Diese könnten die Endothelfunktion verbessern und so das Fortschreiten der Atherosklerose mit ihren schwerwiegenden klinischen Komplikationen verzögern.