Klinische Neurophysiologie 2009; 40 - A127
DOI: 10.1055/s-0029-1216116

Pathophysiologie der spastischen Gangstörung

V Dietz 1
  • 1Zürich, CH

Nach einer akuten zentralen Läsion kommt es zuerst zu einer „Schock“-Phase mit schlaf-fem Muskeltonus, danach entwickelt sich ein spastisches Syndrom. Dieses ist klinisch durch eine Muskeltonuserhöhung und gesteigerte Reflexe sowie eine charakteristische Bewegungsstörung gekennzeichnet. Neuere Untersuchungen zeigen, dass die spastische Bewegungsstörung wesentlich durch sekundäre Veränderungen der Antigravitationsmus-kulatur verursacht ist, die eine spezifische Behandlung erfordert (zur Uebersicht Dietz und Sinkjaer, 2007). Die gesteigerten Muskeleigenreflexe bzw eine erhöhte Muskelaktivität spielen eine nur untergeordnete Rolle.

Literatur: Dietz V, Sinkjaer T (2007) Spastic movement disorder: impaired reflex function and altered muscle mechanics. Lancet Neurol 6: 725–733.