Klinische Neurophysiologie 2009; 40 - A104
DOI: 10.1055/s-0029-1216102

Anwendung von Threshold Tracking Methoden

J Grosskreutz 1
  • 1Jena

Threshold Tracking bezeichnet den Vorgang, die Erregbarkeitsschwelle einer Nervenstruktur kontinuierlich zu bestimmen, während Einflüsse auf die Erregbarkeits-schwelle variiert werden. Aus der Anpassung der Erregbarkeitssschwelle auf die Einflussvektoren, in Prozent der Schwelle für meist halbmaximale Antworten gemessen, wird die Aktivierung molekularer Mechanismen sichtbar. So lassen sich bekannte Phänomene wie Reiz-Antwort-Kurven, Zeitkonstante, Chronaxie, Refraktärität und Supernormalität im Recovery-Zyklus in Relation zu deren Ionenkanalaktivitäten mittels Threshold Tracking im intakten Körper beschreiben. Darüber hinaus bildet der Threshold-Elektrotonus paranodale und internodale Erregbarkeits-Eigenschaften von Axonen ab. Threshold Tracking wurde zu Latenztracking weiterentwickelt, um die Erregbarkeit von z.B. unmyelinisierten Fasern und des motorischen Kortex in vivo zu erfassen. Somit steht ein Satz von Werkzeugen zur Verfügung, die das klinisch-neurophysiologische Instrumentarium erweitert.