Endoskopie heute 2009; 22 - P35
DOI: 10.1055/s-0029-1216023

PET/CT-Bildgebung neuroendokriner Tumoren unter Verwendung 68Ga-markierter Somatostatinanaloga

C von Falck 1, T Rodt 1, HO Shin 1, S Waldeck 1, WH Knapp 2, M Galanski 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Radiologie, Hannover, Germany
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Nuklearmedizin, Hannover, Germany

Fragestellung: Neuroendokrine Tumoren (NETs) sind vergleichsweise seltene Neoplasien, die dem diffusen neuroendokrinen System entspringen und sich bevorzugt im gastro-entero-pankreatischen Trakt manifestieren.

Aufgrund der häufig sehr kleinen Primärtumoren ist die Bildgebung neuroendokriner Tumoren mittels der morphologischen Standardverfahren Ultraschall, CT und MRT häufig mit Schwierigkeiten und Unsicherheiten behaftet. Die PET/CT-Bildgebung unter Verwendung 68Ga-markierter Somatostatinanaloga kombiniert die hohe Sensitivität und Spezifität der PET mit der hervorragenden anatomischen Information der CT-Bildgebung. In diesem Beitrag sollen die Vorteile und Grenzen der molekularen PET-Bildgebung neuroendokriner Tumoren diskutiert und typische Befunde anhand ausgewählter Fälle mit CT- und MRT-Korrelation illustriert werden.

Methodik: Die PET/CT-Untersuchungen erfolgten 60 Minuten nach Injektion von ca. 100–150MBq eines 68Ga-markierten Somatostatinanalogons (DOTATOC, DOTANOC oder DOTATATE) an einem kombinierten PET/CT Scanner (biograph, Siemens, Erlangen). Ergänzende CT-Untersuchungen wurden an einem 64-Zeilen-Multidetektorscanner (VCT, General Electric Healthcare, UK) durchgeführt. Die MR-Bildgebung erfolgte an 1.5T Geräten (GE CV/i, Siemens Avanto) unter Verwendung Gadolinium-haltiger Kontrastmittel. Die Bildfusion und -auswertung sowie die Korrelation mit weiterer CT- und MR-Bildgebung erfolgten an einer dedizierten Multimodalitätsworkstation (Advantage Workstation 4.4, General Electric Healthcare, UK).

Abb.1

Abb.2

Ergebnis: 68Ga-markierte Somatostatinanaloga erlauben eine hochsensitive und -spezifische PET-Bildgebung neuroendokriner Tumoren. Es stehen verschiedene Tracer (DOTATOC, -NOC, -TATE) zur Verfügung, die sich bezüglich ihrer Affinität zu den SSTR-Subtypen (I-V) unterscheiden. Aufgrund der hohen Spezifität der genannten Tracer liefert die PET-Untersuchung nur ein grobes anatomisches Raster, das zur exakten anatomischen Lokalisation und Operationsplanung unzureichend ist. Die kombinierte PET/CT kann bei diesen Patienten synergistisch die hochauflösende morphologische Information der CT ergänzen und ermöglicht eine echte „One-Stop-Shop“ Diagnostik.

Schlussfolgerung: Die kombinierte PET/CT unter Verwendung 68Ga-markierter Somatostatinanaloga ermöglich eine hochsensitive und -spezifische Bildgebung neuroendokriner Tumoren und liefert gleichzeitig hochaufgelöste morphologische Informationen zu exakten Befundlokalisation, -ausdehnung und Therapieplanung.