Endoskopie heute 2009; 22 - FV33
DOI: 10.1055/s-0029-1215988

Ist die minimal invasive Therapie des Upside-Down-Magens sicher?

RA Lang 1, F Obeidat 1, A Knauf 1, FW Spelsberg 1, N Zügel 1, C Lautenschlager 1, KW Jauch 1, TP Hüttl 1
  • 1Universität München, Klinikum Großhadern, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München, Germany

Einleitung: Anämie, epigastrische Schmerzen und Herzrhythmusstörungen werden vor allem bei älteren Patienten lange symptomatisch behandelt bis meist eine Röntgen-Thorax-Aufnahme die Diagnose „große hiatale, paraösophageale Hernie oder Upside-Down-Magen“ ergibt. Ob eine operative Therapie meist laparoskopische Reposition mit Hiatusplastik und ggf. Fundoplicatio eine dauerhaft erfolgreiche Therapieoption darstellt, ist vielfach umstritten. Ziel unserer Studie ist es, die Sicherheit der Operation und die Lebensqualität der Patienten zu untersuchen. Patienten und

Methoden: Von 1992 bis heute wurden im Rahmen einer prospektiven Untersuchung 51 Patienten (33 w/18m) im Alter von 66±12 Jahren wegen Upside-Down-Magens laparoskopisch durch Reposition, Hiatusplastik und anteriore Hemifundoplicatio therapiert. Hauptursachen für die Zuweisung waren epigastrische Schmerzen, Übelkeit, Sodbrennen und Anämie. Prä- wie 1 Jahr postoperativ wurden Gastroskopie, Manometrie und ph-Metrie durchgeführt. Anhand eines standardisierten Fragebogens wurden die Patienten präoperativ, 1 Jahr postoperativ und zum Nachuntersuchungszeitpunkt (MW: 37 Monate, 94%) nach ihrem Wohlbefinden befragt.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 166±40min bei einem Blutverlust von 40±75ml. In 3 Fällen handelte es sich um eine Notfalloperation (GI-Blutung, Magen- bzw. Omentumnekrose). Insgesamt musste eine Konversion wegen massivster Adhäsionen und Darmverletzung durchgeführt werden. In 4 Fällen war es zu kleineren laparoskopisch therapierbaren Organverletzungen gekommen (Magen 2x, Ösophagus 1x, Milz 1x). Der postoperative Aufenthalt betrug 6±3 Tage. Postoperativ hatten 7 Patienten Pleuraergüsse entwickelt. Alle Patienten würden sich erneut der laparoskopsichen Therapie, davon 90% zu einem früheren Zeitpunkt unterziehen. Die Lebensqualität der Patienten verbesserte sich signifikant: GQLI n. Eypasch: 120 vs. 89 (Max: 140), 5 stufiger Smiley-Score 2 vs. 4.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Therapie des Upside-Down-Magens ist effektiv und sicher. In unserer 3-Jahres Zwischenbilanz konnte die Lebensqualität der Patienten signifikant gesteigert werden.