RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0029-1215987
TUBA – transurethral-transvesikaler Zugang für NOTES
Fragestellung: Der Zugangsweg stellt nach wie vor die Achillessehne in der transluminalen Chirurgie dar. Aktuell genutzte Zugänge werden aufgrund mangelhafter Verschließbarkeit, Kontaminationsproblematik, oder fehlender universeller Verfügbarkeit kritisiert. Alternative Methoden sind von Interesse.
Methodik: Nach Vorlage eines Führungsdraht in die Blase wird die Harnröhre auf 36 Charriere aufbougiert und in Folge ein Endoskop transurethral-transvesikal in die Peritonealhöhle eingebracht. Manometrische Untersuchungen vor Bougierung und nach erfolgter Peritoneoskopie dienen der Beurteilung der Sphinkterfunktion. Ein Verschluss des Zugangs ist nicht erforderlich, die Drainage der Harnblase mittels Dauerkatheder ausreichend.
Ergebnis: Der Zugang wurde bis dato an 7 Schweinen (Deutsche Landrasse, 39,21kg,±5,8kg) im Akutversuch erprobt. Das transvesikale Vorgehen ermöglicht hierbei eine einwandfreie Exposition der Bauchhöhle und gute Positionierung des Endoskopes. Die durchgeführten Manometrien ergaben bei 6/7 Tieren eine zur Voruntersuchung vergleichbare Sphinkterfunktion mit identischem Druckverlauf, in einer Messung zeigte sich hingegen eine Störung der Verschlussfunktion (prä: 18,91mmHg±7,9mmHg, post: 15,03mmHg±7,47, r=0,716, p=0,71). Es kam zu keinen sonstigen Verletzungen umgebender Organe.
Schlussfolgerung: Der transvesikale Zugang ermöglicht einen sterilen, pelvinen Zugang zur Peritonealhöhle, der nach Bougierung ausreichend Weite für das Einbringen eines Endoskopes bietet. Alternativ kann er als zusätzlicher Port für das Einbringen von Instrumenten genutzt werden. Aufgrund der bekannten Selbstheilungseigenschaften der Blase erscheint ein Verschluss des Zugangswegs entbehrlich. Der beschriebene Zugang stellt damit eine ernstzunehmende Alternative zu aktuell genutzten Zugangswegen dar. Weitergehende Untersuchungen und Überlebensversuche sind zulässig und aktueller Forschungsgegenstand der Arbeitsgruppe.