Endoskopie heute 2009; 22 - FV27
DOI: 10.1055/s-0029-1215982

Endoskopische Submukosadissektion und Mukosaresektion von extensiven Gastrointestinalen Neoplasien

M Hünerbein 1, Z Mohr 2, S Kneif 2, C Hirche 2
  • 1Helios Klinikum Berlin, Berlin, Germany
  • 2Helios Klinikum Berlin, Klinik für Allgemein-, Viszeral und Onkologische Chirurgie, Germany

Die Möglichkeiten der endoskopischen Tumorresektion wurde durch die neuen Methoden der ESD und EMR wesentlich erweitert. In dieser Untersuchung wurde analysiert inwiefern diese endoskopischen Resektionstechniken adäquate Ergebnisse bringen und damit eine Alternative zum chirurgischen Vorgehen darstellen. In einem Zeitraum von zwei Jahren wurde bei 21 Patienten mit einer großen polypösen Neoplasie (>5cm) des obern GIT oder Kolorektums eine ESD oder EMR durchgeführt. Die Größe der Tumoren betrug 5–15cm (Durchschnitt: 8cm). Technisch war die ESD/EMR bei allen 21 Patienten erfolgreich, so dass die Tumoren makroskopisch komplett beseitigt werden konnten. Es waren bei 3 Patienten geplant mehrere Sitzungen erforderlich, während 18 Polypen einzeitig entfernt wurden. Außer 3 Blutungen, die mit Clips gestillt werden konnten, traten keine Komplikationen auf. Histologisch zeigten sich 4 Frühkarzinome und 17 Adenome. Bei einem der Frühkarzinome erfolgte aufgrund der Infiltrationstiefe die Operation. Bei einem der High grade Adenome (Größe 15cm) wurde ein Rezidiv beobachtet, das mehrfach endoskopisch abgetragen wurde. Insgesamt konnten 19 der 21 Patienten erfolgreich durch ESD/EMR behandelt werden.

Bei korrekter Indikationsstellung ist die ESD/EMR auch bei sehr großen Polypen eine effektive und sichere Behandlungsmethode. Bei histologischen Risikofaktoren, inkompletter Resektion oder Rezidiven ist die OP Indikation jedoch zu überprüfen.