Die Möglichkeiten der endoskopischen Tumorresektion wurde durch die neuen Methoden
der ESD und EMR wesentlich erweitert. In dieser Untersuchung wurde analysiert inwiefern
diese endoskopischen Resektionstechniken adäquate Ergebnisse bringen und damit eine
Alternative zum chirurgischen Vorgehen darstellen. In einem Zeitraum von zwei Jahren
wurde bei 21 Patienten mit einer großen polypösen Neoplasie (>5cm) des obern GIT
oder Kolorektums eine ESD oder EMR durchgeführt. Die Größe der Tumoren betrug 5–15cm
(Durchschnitt: 8cm). Technisch war die ESD/EMR bei allen 21 Patienten erfolgreich,
so dass die Tumoren makroskopisch komplett beseitigt werden konnten. Es waren bei
3 Patienten geplant mehrere Sitzungen erforderlich, während 18 Polypen einzeitig entfernt
wurden. Außer 3 Blutungen, die mit Clips gestillt werden konnten, traten keine Komplikationen
auf. Histologisch zeigten sich 4 Frühkarzinome und 17 Adenome. Bei einem der Frühkarzinome
erfolgte aufgrund der Infiltrationstiefe die Operation. Bei einem der High grade Adenome
(Größe 15cm) wurde ein Rezidiv beobachtet, das mehrfach endoskopisch abgetragen wurde.
Insgesamt konnten 19 der 21 Patienten erfolgreich durch ESD/EMR behandelt werden.
Bei korrekter Indikationsstellung ist die ESD/EMR auch bei sehr großen Polypen eine
effektive und sichere Behandlungsmethode. Bei histologischen Risikofaktoren, inkompletter
Resektion oder Rezidiven ist die OP Indikation jedoch zu überprüfen.