Endoskopie heute 2009; 22 - FV25
DOI: 10.1055/s-0029-1215980

Erste Erfahrungen mit der Spiral-Enteroskopie

A Madisch 1, D Aust 2, S Brückner 1, G Baretton 2, S Miehlke 1
  • 1Universitätsklinikum Dresden, Medizinische Klinik und Poliklinik I, Dresden, Germany
  • 2Universitätsklinikum Dresden, Institut für Pathologie, Dresden, Germany

Hintergrund: Die-Spiral-Enteroskopie ist ein neuartiges Verfahren für die diagnostische und therapeutische Endoskopie des tiefen Dünndarms.

Ziel der Untersuchung: Im Rahmen einer prospektiven Untersuchung berichten wir über die ersten Erfahrungen mit der oralen Spiral-Enteroskopie bei Patienten suspekten Dünndarmbefunden.

Methoden und Patienten: Für die Spiral-Enteroskopie wurden das Fujinon Enteroskop EN-450T5 und ein Übertubus mit integrierter Spirale (Endo-Ease Discovery™ SB, Spirus Medical Inc., Stoughton, USA) eingesetzt.

Ergebnis: Bislang wurden 7 Patienten mit der Spiral-Enteroskopie von oral untersucht (Durchschnittsalter 59 Jahre, Spanne 18–80 Jahre). Die Indikation waren 6 x eine gastrointestinale Blutung und 1 x eine therapierefraktäre Zöliakie. Die geschätzten Insertionstiefen war 4 x das mittlere Jejunum, 1 x jeweils das proximale und distale Jejunum sowie 1x das Ileum. Folgende Majorbefunde wurden erhoben: Angiodysplasien (n=3), Dünndarmdivertikel (n=1), Zöliakie (n=1). Die Vorschubzeit bis zum tiefsten Punkt lag im Durchschnitt bei 35min, die Gesamtuntersuchungszeit bei keinem Patienten über 60min. Es erfolgte bei 3 Patienten eine APC-Therapie und bei einem Patienten eine Tuschemarkierung. Methodenbedingte Komplikationen traten nicht auf.

Schlussfolgerung: Unsere ersten Erfahrungen mit der Spiral-Enteroskopie bestätigen eine einfache und komplikationslose Handhabung. Nach unseren ersten Erfahrungen liegen die möglichen Vorteile der Spiralenteroskopie in der verkürzten Untersuchungszeit und der stabilen Positionierung des Enteroskops vor fokalen Läsionen.