Endoskopie heute 2009; 22 - FV7
DOI: 10.1055/s-0029-1215960

Transanale endoskopische Dekompression von 51 Patienten mit akuter kolorektaler Obstruktion

A Fischer 1, P Baier 1, UT Hopt 1, HJ Schrag 1
  • 1Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit Poliklinik, Freiburg, Germany

Einleitung: Die akute kolorektale Obstruktion ist ein akutes und potentiell lebensbedrohliches Krankheitsbild. Zur Vermeidung schwerer postoperativer Komplikationen wird trotz der Nachteile für den Patienten und der erhöhten Kosten oft ein zweizeitiges Vorgehen gewählt. Um möglichst einzeitig operieren zu können, sind viele Methoden entwickelt worden wie die intraoperative on-table Lavage, die Einlage selbstexpandibler Metallstents oder auch die transanale Platzierung unterschiedlicher Dekompressionssonden. In dieser Studie werden unsere Ergebnisse der endoskopischen transanalen Dekompression bei 51 Patienten vorgestellt.

Methode: Endoskopische Einlage einer Dekompressionssonde proximal der Kolonstenose.

Ergebnisse: Die endoskopische Einlage einer Dekompressionssonde war in 43/51 (84%) Patienten erfolgreich. 37 Notfall-Patienten konnten in eine semi-elektive (30 x OP, 6 x nichtoperative Intervention) und ein Patient in eine elektive Situation überführt werden. Nach erfolgreicher Dekompression konnten 28/30 (93%) Patienten einzeitig operiert werden. Gelang die präoperative. Dekompression nicht, war dies nur bei 4/14 (28%) der Patienten möglich.

Schlussfolgerung: Die endoskopische Dekompression akuter kolorektaler Obstruktionen ist ein effektives Verfahren zur Vermeidung einer Notfalloperation mit all ihren nachteiligen Folgen. Die Notfallsituation kann in eine semi-elektive oder elektive Situation überführt und die Anzahl mehrzeitiger Operationen deutlich reduziert werden.