ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2009; 118(3): 72
DOI: 10.1055/s-0029-1215879
Rundschau

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Satellitensymposium im Rahmen des Deutschen Zahnärztetages - Bisphosphonatassoziierte Kiefernekrosen im Fokus

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Publication Date:
20 March 2009 (online)

 

Während des Deutschen Zahnärztetages diskutierten Experten über Unterschiede im Risikoprofil moderner Bisphosphonate.

Ihrer Einschätzung nach fällt unter Ibandronat das Risiko für das Auftreten einer Kiefernekrose (bei Brustkrebspatienten) vergleichsweise gering aus. Als Leitsymptom der Osteonekrosen (ONJ) gilt der frei liegende nekrotische Knochen in der Mundhöhle. Häufig auftretende zusätzliche Symptome seien Schmerzen, Weichgewebsschwellung, intra- oder extraorale Fistelbildung, Abszedierung bzw. eine Beteiligung des Nervus alveolaris inferior.

Die Inzidenz der bisphosphonatassoziierten ONJ variiert in Abhängigkeit von der Grunderkrankung, dabei wurden die meisten Fälle von Kiefernekrosen bei Tumorpatienten beobachtet. Das Risikoprofil für die Entwicklung einer Kiefernekrose muss in Abhängigkeit vom einzelnen Bisphosphonat beurteilt werden. Das individuelle Risiko einer bisphosphonat assoziierten ONJ ist abhängig von der jeweiligen Medikation (Typ, Applikationsart, Dosierungs- und Medikationsdauer), der Grunderkrankung und bestimmten Co-Faktoren, zu denen u. a. komorbide internistische Erkrankungen zählen. Die Mehrzahl der Fälle, bei der sich eine Osteonekrose des Kiefers manifestiert hat, traten unter einer i.v.-applizierten Therapie mit Zoledronat und Pamidronat auf. Der überwiegende Anteil der insgesamt 86 untersuchten Patienten mit einer bisphosphonatassoziierten ONJ wurde unter Zoledronat 66,3 %) und Pamidronat (16,3 %) beobachtet, während 3,5 % unter Ibandronat auftraten. Die Mehrzahl der ONJ-Patienten wies dabei eine maligne Grunderkrankung auf. Angesichts der schwierigen Therapie und des ungewissen Therapieverlaufs der bisphosphonatassoziierten ONJ kommt vor allem der Identifizierung von Risikopatienten eine zentrale Rolle zu.

Zur Therapie, aber auch zur Vermeidung von Kiefernekrosen sollte ein enger Austausch zwischen behandelndem Onkologen und Zahnarzt erreicht werden.

Nach einer Pressemitteilung der

Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen

Internet: www.roche.de

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