Klin Padiatr 2009; 221 - A29
DOI: 10.1055/s-0029-1214282

Verschluss einer trachealen Fistelinsuffizienz mittels bronchoskopischer Fibrinklebung

M Dörfler 1, J Hammer 2, FM Häcker 1, J Mayr 1
  • 1Kinderchirurgische Klinik
  • 2Pneumologische Klinik, Universitätskinderspital beider Basel, CH-Basel

Hintergrund: Das frühe tracheooesophageale Fistelrezidiv ist eine gefürchtete Komplikation nach operativer Versorgung einer Oesophagusatresie Typ Vogt IIIb oder IIIc. Die Versorgung erfolgt in der Regel mittels operativer Revision über einen cervicalen oder thorakalen Zugang, und ist mit einer hohen Morbidität verbunden. Der bronchoskopische Rezidivfistelverschluss wurde bereits mit diversen Techniken beschrieben (z.B. Gewebekleber, Elektrokauterisierung, Sklerosierung, Laser).

Fallbeschreibung: Wir präsentieren ein termingeborenes Mädchen in der 40 5/7 SSW mit Oesophagusatresie Typ IIIb. Nach problemlosem Verschluss der tracheooesphagealen Fistel und primärer Anastomose des Oesophagus am 1. LT kam es am 3. LT zum Auftreten zweier Episoden mit Zyanose und Sättigungsabfall. Ein Thorax-Röntgen zeigte eine im Verlauf zunehmende mediastinale Luftansammlung. Es wurde die Verdachtsdiagnose einer Trachealnahtinsuffizienz gestellt. Die Diagnose wurde mittels Bronchoskopie bestätigt, und in gleicher Sitzung erfolgte der Fistelverschluss mit endotracheal eingebrachtem Fibrinkleber. Anschließend blieb die Patientin für 6 Tage intubiert.

Resultat: Im weiteren Verlauf kam es zur Regredienz des Mediastinalemphysems bis zur vollständigen Restitutio. Das Mädchen konnte 6 Tage nach dem Reeingriff problemlos extubiert werden. Im anschließenden Schluckaktröntgen fand sich keine Oesophagusstenose und kein Fistelhinweis. Bei raschem Nahrungsaufbau und gutem Gedeihen erfolgte die Entlassung am 19. LT in gutem Allgemeinzustand.

Schlussfolgerung: Die bronchoskopische Fibrinklebung stellt eine elegante, schonende und minimal-invasive Therapieoption zur Behandlung der frühen trachealen Fistelinsuffizienz dar. Zur Beurteilung der Langzeitergebnisse sind Multicenterstudien erforderlich.