Hintergrund: Angeborene Herzfehler (AHF) stellen die häufigste angeborene Erkrankung dar (1,03%
aller Geburten) und bedürfen häufig einer operativen Behandlung. Wie sind die Ergebnisse
und worauf ist bei der Elterninformation zu achten?
Methodik: Retrospektive Analyse aller kinderherzchirurgischen Eingriffe im Universitätsklinikum
Freiburg von 01/1999–12/2008 hinsichtlich Mortalität und Risikofaktoren.
Ergebnisse: Von den 1141 Herzoperationen wurden 866 mit und 275 ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt.
98% aller Kinder wurden nach Hause entlassen. 24 Patienten (2,0%) verstarben. Für
Neugeborene (272/1141) ergibt sich eine 30-d-Mortalität von 5,9%, für Säuglinge (389/1141)
von 1,5%, für Kinder >1 Jahr von 0,6% (480/1141). Als Risikofaktoren ließen sich
junges Alter, Frühgeburtlichkeit, Gewicht <2,5kg, univentrikuläres Herz, maschinelle
Kreislaufunterstützung (ECMO) und ein sekundärer Thoraxverschluss identifizieren.
Das höchste Risiko hatten Neonaten mit einem hypoplastischen Linksherzsyndrom. Myokardiales
Versagen und plötzlicher Herztod sind die häufigsten Todesursachen (70%). Bei einfachen
Herzfehlern jenseits des 1. Lebensjahres gab es keine Mortalität.
Schlussfolgerungen: Auch bei komplexen Herzfehlern besteht heute eine niedrige Mortalität, wobei das
Risikoprofil in den Altersgruppen verschieden ist und den Eltern eine differenzierte
Aufklärung zusteht.