Pneumologie 2009; 63 - P74
DOI: 10.1055/s-0029-1214079

Effekt einer nCPAP-Therapie auf die Differenzialzytologie in der pharyngealen Lavage von Patienten mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom

HP Hauber 1, S Rüller 1, E Müller 1, P Zabel 1
  • 1Medizinische Klinik, Forschungszentrum Borstel

Hintergrund: Eigene Voruntersuchungen haben gezeigt, dass bei Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) der Anteil von Lymphozyten in der pharyngealen Lavage erhöht ist im Vergleich zu gesunden Probanden. Bisher ist unklar, ob durch eine nCPAP (nasal continous positive airway pressure)-Therapie ein Rückgang der lokalen Inflammation bewirkt werden kann.

Hypothese: Die Therapie mit nCPAP vermindert die lokale Entzündung im Pharynxbereich.

Material und Methoden: 26 Patienten mit unbehandeltem OSAS und 5 Patienten mit langjähriger nCPAP-Therapie bei OSAS wurden untersucht. Mittels pharyngealer Lavage wurden Zellen aus dem Pharynx gewonnen und differenzialzytologisch ausgewertet.

Ergebnisse: Plattenepithelien waren sowohl bei unbehandelten als auch bei behandelten OSAS-Patienten der dominierende Zelltyp. Es zeigte sich kein signifikanter Unterschied im Anteil an Makrophagen, neutrophilen Granuloyzten, Lymphozyten und eosinophilen Granulozyten zwischen unbehandelten und behandelten OSAS-Patienten (1,8±0,4% vs. 2,4±1,2%; 93,8±0,9% vs. 94,0±1,9%; 3,6±0,6% vs. 3,4±0,9% und 0,4±0,2% vs. 0,2±0,2%) (p>0,05).

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass durch eine nCPAP-Therapie keine wesentliche Beeinflussung der lokalen Entzündung im Bereich des Pharynx erreicht wird. Neben der mechanischen Reizung scheinen andere Faktoren den Entzündungsprozess aufrechtzuerhalten.