Pneumologie 2009; 63 - P44
DOI: 10.1055/s-0029-1214026

Primäres pulmonales Adenokarzinom nach bilateraler Lungentransplantation

D Theegarten 1, K Worm 1, O Anhenn 2, M Kamler 3, U Sommerwerck 2, M Tötsch 1
  • 1Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Essen
  • 2Abteilung für Pneumologie – Universitätsklinik, Ruhrlandklinik Essen
  • 3Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie, Universitätsklinikum Essen

Hintergrund: Sekundäre Tumoren nach Lungentransplantationen betreffen meist das lymphatische System. Die rechtzeitige Diagnostik ist für eventuelle kurative Maßnahmen essentiell. Die Prognose ist jedoch meist ungünstig.

Fallbericht: Bei einer 45 Jahre alten Patientin wurde wegen eines fortgeschrittenen Emphysems eine bilaterale Lungentransplantation (LuTx) durchgeführt. Der postoperative Verlauf war zunächst komplikationslos. 31 Monate nach der LuTx kam es zu einem einseitigen Pleuraerguß, der punktiert und zytologisch untersucht wurde. Hierbei fanden sich Zellkomplexe eines Adenokarzinoms mit einer Positivität für Cytokeratin 7 und TTF-1. Das Mikrosatellitenprofil mit dem AmpFLSTR Blue PCR Amplification Kit unter Verwendung von Gewebe des Explantates, des Transplantates und der Tumorzellen ergab eine körpereigene Herkunft der Tumorzellen aus dem Empfänger. Im thorakalen Computertomogramm konnte ein links zentraler Tumor gesichert werden, ein extrapulmonaler Primärtumor fand sich nicht. Die Patientin verstarb binnen eines Monats nach Diagnosestellung.

Schlussfolgerung: Nach LTx können nicht nur lymphoproliferative Erkrankungen sondern auch primäre pulmonale Karzinome auftreten. Diese können mit den üblichen morphologischen Verfahren erfasst und mit einem Mikrosatellitenprofil hinsichtlich ihrer Abstammung eingeordnet werden.