Pneumologie 2009; 63 - P8
DOI: 10.1055/s-0029-1213929

Therapieergebnisse eines inoperablen, lokalfortgeschrittenen NSCLC mit kombinierter simultaner Strahlen-Chemotherapie

A Stei 1, M Hammer-Hellmig 2, A Chemaissani 2, E Stoelben 2
  • 1Praxis Bergisch Gladbach
  • 2KH Köln-Merheim

102 Patienten mit inoperablen NSCLC erhielten die Strahlentherapie in einer konventionellen Fraktionierung von 1,8Gy/die in 5 Fraktionen/Wo ab 1. Therapietag simultan zur Chemotherapie bis zur Gesamtreferenzdosis 60–66Gy. Die Chemotherapie bestand aus 2 Zyklen Carboplatin/Vinorelbine. Die Kontrolle des Tumoransprechens erfolgte mit einer Rö-Thorax-Aufnahme ca. 6–8 Wo und einer Thorax-CT-Untersuchung ca. 3–4 Mo nach Ende der Strahlentherapie.

Einhaltung des Therapie-Protokolls: 92,1% den Patienten haben eine Gesamtstrahlendosis von mindestens 59Gy erhalten; 83,3% bekamen die geplante Chemotherapie komplett.

Die Remissionsrate lag bei 71,4%: CR-4/71 (5,6%), PR-46/71 (64,8%), NC-3/71 (4,2%) und Progress-18/71 (25,4%).

Die mediane ÜLZ lag bei 13 Monaten. Die mittlere 4J. ÜLR lag nach Kaplan-Meier-Schätzer bei 13%; 4J. rezidivfreies Überleben hatten 10 Patienten (9,8%) von Gesamtkollektiv.

Die mittlere ÜLZ für Stadium IB, IIB betrug 644 Tage; für Stadium IIIA und IIIB 388 Tage. Der Vergleich der Verteilungen für die verschiedenen Stadien ergab keinen signifikanten Unterschied (p=0,7484). Die mittlere ÜLZ in Abhängigkeit von Leistungsindex (ECOG) ergab einen signifikanten Unterschied (p=0,1120) zu Gunsten des ECOG 0 und 1.

Eine Leukozytopenie WHO-Grad III trat in 12,7%, eine Strahlenoesophagitis WHO Grad III in 13,7% auf.

Eine akute Strahlenpneumonitis wurde bei 20 Patienten (19,6%), bei 2 Patienten mit Bildung einer Lungenfibrose beobachtet.

Die häufigste Todesursache war der lokale Tumor-Progress bei 66 Patienten, 16 Patienten starben infolge der Fernmetastasierung (3-Hirnmetastasen, 7-Lebermetastasen, 6-Knochenmetastasen).

Fazit: Der simultane Strahlen-Chemotherapieblock sollte in konventioneller Fraktionierung von 1,8–2Gy/die durchgeführt werden.

Die Gesamtstrahlendosis sollte den Bereich 60–66Gy nicht überschreiten. Die Chemotherapie mit Carboplatin und Vinorelbin ist wegen der günstigeren hämatologischen und nichthämatologischen Toxizität zu bevorzugen.