Hintergrund und Fragestellung: Die Diagnostik pulmonaler Herdbefunde erfordert den Einsatz morphologischer Methoden,
zu denen die Zytologie und Histologie zählen. Differentialdiagnostisch kommt neben
einem Tumor häufig eine Tuberkulose (TB) in Betracht. Die Durchführbarkeit einer etablierten
PCR an fixiertem Zellmaterial für die Dünnschichtzytologie (DZ) sollte überprüft werden.
Patienten und Methodik: Insgesamt wurde mit CytoLyt-Lösung fixiertes Zellmaterial von 45 Patienten neben
der DZ und der Ziehl-Neelsen-Färbung (ZN) zugleich mit einer PCR zum Nachweis von
Bakterien des Mycobacterium tuberculosis Komplexes (MtK) untersucht. In allen Fällen
wurde differentialdiagnostisch eine Tuberkulose oder eine atypische Mykobakteriose
diskutiert. Ergebnisse: Bei 9 Patienten (20%) konnten mit der PCR Erreger des MtK nachgewiesen werden. Als
Methoden wurden Katheterbiopsien (5), Nadelbiopsien (2), die transbronchiale Nadelaspiration
(1) und die bronchoalveoläre Lavage (1) eingesetzt. Zytologisch bestand in allen Fällen
ein entzündliches Zellbild. Bei 2 Patienten war eine vorangegangene TB bekannt, je
einmal bestanden eine Silikose bzw. ein Zustand nach Lungentransplantation. Die zugleich
durchgeführte ZN war in 7 der 9 Fälle (78%) positiv. Bei einem Patienten wurde ein
positiver PCR-Befund bei negativem klinischem Bild bezüglich einer TB und im Abstand
von 2 Monaten wiederholt negativer Kultur erhoben. Folgerungen: Das für die DZ fixierte Zellmaterial erlaubt bei entsprechender Fragestellung auch
die Durchführung einer am Paraffinmaterial etablierten PCR zum Nachweis von Erregern
des MtK. Mit den verschiedenen Techniken können hierbei auch periphere Lungenabschnitte
gezielt angesteuert werden, so dass zugleich die Diagnostik von Tumoren und der TB
möglich ist. Hierbei ist jedoch eine Korrelation mit der Klinik erforderlich, da in
Einzelfällen das klinische Bild einer Infektion fehlen und offenbar ein nur zufälliger
Nachweis einzelner Erreger vorliegen kann.