Pneumologie 2009; 63 - P54
DOI: 10.1055/s-0029-1213882

Tuberkulosediagnostik mittels Ziehl-Neelsen-Färbung und PCR an fixiertem zytologischem Material

D Theegarten 1, K Worm 1, PC Bauer 2, O Anhenn 2, M Tötsch 1
  • 1Institut für Pathologie und Neuropathologie, Universitätsklinikum Essen
  • 2Abteilung für Pneumologie/Allergologie, Ruhrlandklinik, Universität Duisburg-Essen

Hintergrund und Fragestellung: Die Diagnostik pulmonaler Herdbefunde erfordert den Einsatz morphologischer Methoden, zu denen die Zytologie und Histologie zählen. Differentialdiagnostisch kommt neben einem Tumor häufig eine Tuberkulose (TB) in Betracht. Die Durchführbarkeit einer etablierten PCR an fixiertem Zellmaterial für die Dünnschichtzytologie (DZ) sollte überprüft werden. Patienten und Methodik: Insgesamt wurde mit CytoLyt-Lösung fixiertes Zellmaterial von 45 Patienten neben der DZ und der Ziehl-Neelsen-Färbung (ZN) zugleich mit einer PCR zum Nachweis von Bakterien des Mycobacterium tuberculosis Komplexes (MtK) untersucht. In allen Fällen wurde differentialdiagnostisch eine Tuberkulose oder eine atypische Mykobakteriose diskutiert. Ergebnisse: Bei 9 Patienten (20%) konnten mit der PCR Erreger des MtK nachgewiesen werden. Als Methoden wurden Katheterbiopsien (5), Nadelbiopsien (2), die transbronchiale Nadelaspiration (1) und die bronchoalveoläre Lavage (1) eingesetzt. Zytologisch bestand in allen Fällen ein entzündliches Zellbild. Bei 2 Patienten war eine vorangegangene TB bekannt, je einmal bestanden eine Silikose bzw. ein Zustand nach Lungentransplantation. Die zugleich durchgeführte ZN war in 7 der 9 Fälle (78%) positiv. Bei einem Patienten wurde ein positiver PCR-Befund bei negativem klinischem Bild bezüglich einer TB und im Abstand von 2 Monaten wiederholt negativer Kultur erhoben. Folgerungen: Das für die DZ fixierte Zellmaterial erlaubt bei entsprechender Fragestellung auch die Durchführung einer am Paraffinmaterial etablierten PCR zum Nachweis von Erregern des MtK. Mit den verschiedenen Techniken können hierbei auch periphere Lungenabschnitte gezielt angesteuert werden, so dass zugleich die Diagnostik von Tumoren und der TB möglich ist. Hierbei ist jedoch eine Korrelation mit der Klinik erforderlich, da in Einzelfällen das klinische Bild einer Infektion fehlen und offenbar ein nur zufälliger Nachweis einzelner Erreger vorliegen kann.