RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0029-1213837
Schwergradig persistierendes unkontrollierbares Asthma bronchiale. Eine Fall-kontrollierte Studie zur Therapie mit Interferon
Fragestellung: Die Studie untersucht den Effekt einer immunmodulatorischen Therapie mit IFN-αüber 12 Monate bei Patienten mit schwergradig persistierenden Asthma.
Methodik: 14 Pat. (10w/4m) im Alter von 53 [35–72] Jahren (Krankheitsdauer 24 [7–33] Jahre) erfüllten die Kriterien der Deutschen Atemwegsliga für ein Asthma bronchiale im Schweregrad IV. Die Patienten erhielten IFN-α (entweder Inferax, 9µg, 3x oder Pegasys, 135µg, 1x wöchentlich) s.c. über mindestens 12M. Klinik, Differentialblutbild, Bedarf an Beta-2-Mimetika und Zahl der Notarztbehandlungen sowie Hospitalisierungen wurden vor und 12M nach Therapiebeginn ermittelt. Die Daten sind als% des Solls bzw. als Median [Minimum-Maximum] angegeben.
Ergebnisse: IFN führte innerhalb von 12M zu einer Rückbildung der Obstruktion: FEV1 58 vs. 67%, Tiffeneau-Index 65 vs. 81%, RV 163 vs. 140%, Rtot 213 vs. 158% (n=14), PEF 300 vs. 375l/min (n=10). Darüber hinaus verringerte sich der Bedarf an Beta-2-Mimetika/d (8 [3–20] vs. 1 [0–3] Hub/d, n=12), die Zahl der gestörten Nächte/M (7 [2–30] vs. 0 [0–3], n=13), die Zahl der Notarztinterventionen/M (4 [1–15] vs. 0 [0–5], n=12) sowie der Hospitalisierungen/Jahr (3 [0–8] vs. 0 [0–3], n=13). Die Kortisondosis ließ sich von 20 [5–600] auf 3 [0–500] (n=10)mg/d reduzieren, bei 5 Pat. konnte die orale Kortisontherapie beendet werden. Die Bluteosinophilenzahl nahm von 0,46 auf 0,30 Gpt/L ab. Als passagere Nebenwirkungen traten allgemeines Krankheitsgefühl, Arthralgie und Übelkeit auf. Zwei Pat. entwickelten eine Autoimmunthyreoiditis.
Schlussfolgerung: IFN führt zu einer deutlich verbesserten Krankheitskontrolle mit Reduktion bzw. Beendigung der oralen Kortisontherapie bei schwergradig persistierendem Asthma bronchiale.