Pneumologie 2009; 63 - P287
DOI: 10.1055/s-0029-1213817

Outcome von Patienten mit invasiver Dauerbeatmung

S Stieglitz 1, W Galetke 1, W Randerath 1
  • 1Bethanien Krankenhaus Solingen

Einleitung: Wir haben den klinischen Verlauf von Patienten nach Langzeitbeatmung untersucht. Schwerpunkt der Studie sind dabei Patienten, die nicht von der invasiven Beatmung zu entwöhnen waren.

Material und Methode:Über einen Beobachtungszeitraum von 2 Jahren wurden von 2005–2007 insgesamt 207 Patienten betrachtet, die von einem Weaningzentrum aufgenommen wurden. Untersucht wurde das Outcome der Patienten nach Verlegung aus dem Krankenhaus.

Ergebnis: Das Gesamtkollektiv der Patienten, die zum Weaning übernommen wurde, hatte bei Aufnahme im Weaningzentrum einen SAPS2-Score von 34. Patienten, die nicht im Beatmungszentrum verstorben, aber dennoch nicht entwöhnbar waren, hatten einen SAPS2-Score von 37,6. 29 Patienten wurden mit invasiver Beatmung in das ans Weaningzentrum-assoziierte Beatmungspflegeheim entlassen. Diese Patienten hatten bei Aufnahme im Weaningzentrum einen SAPS2-Score von 43. Die 30-Tage-Mortalität nach Entlassung lag bei 24,1%. Die häufigsten Diagnosen als Ursache der invasiven Dauerbeatmung waren COPD (n=11), cerebrale Hypoxie (n=5) und Obesitas-Hypoventilations-Syndrom (n=2). 13 Patienten wurden mit invasiver Beatmung nach Hause oder in ein anderes Pflegeheim entlassen. Die 30-Tage-Mortalität nach Entlassung lag bei 11,1%. Der SAPS2-Score dieser Patienten lag initial bei 31. Auch bei diesen Patienten war COPD die häufigste zur Langzeitbeatmung führende Diagnose.

Diskussion: Diejenigen Patienten, die nicht von der invasiven Beatmung zu entwöhnen waren, hatten einen höheren SAPS2-Score bei Aufnahme. Hauptursache für den Verbleib an invasiver Beatmung war COPD. Nach Entlassung ist die 30-Tage-Mortalität der invasiv beatmeten Patienten mit 11–24% niedrig genug, um die Entlassung aus dem Krankenhaus und eine außerklinische Versorgung der Beatmungspatienten zu rechtfertigen.