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DOI: 10.1055/s-0029-1208145
Behandlungsdauer und Ergebnisqualität von stationären Behandlungsverläufen bei Patientinnen mit Essstörungen–Ergebnisse langfristiger Prozessanalysen
Einleitung: Seit 1986 wurde die stationäre Behandlungsdauer zur Behandlung und Rehabilitation von Essstörungen in einem durchgehenden Trend von 101 Tagen auf 47 Tage im Jahre 2007 mehr als halbiert. Die fehlende wissenschaftliche Bearbeitung verleitet zu der Annahme, dass diese Verkürzungen ohne Einbußen bei der Ergebnisqualität geblieben seien.
Methoden und Ergebnisse: Auf der Basis von 6.649 stationären Behandlungsfällen von Patientinnen mit Essstörungen wurde mit Hilfe der Methode der Ankerjahrsgangsdifferenzen und der Alerting Korrelation untersucht, ob sich ein Zusammenhang zwischen den Verkürzungen der Behandlungsdauer und den Behandlungsergebnissen aufzeigen lässt. Es ergeben sich enge Zusammenhänge zwischen Behandlungsverkürzungen und den korrespondierenden Behandlungsergebnissen. Kontrastierend hierzu bleibt der Chronifizierungsgrad der klinischen Symptomatiken weitgehend konstant.
Diskussion: Die Bewertung der Behandlungszeiten kann nicht länger durch die Verwaltungen der Sozialversicherungen erfolgen. Es wird empfohlen, diagnosebezogene Behandlungszeitfenster für die stationäre Behandlung von Essstörungen festzulegen mit der Möglichkeit zur Adaptation dieser Zeitfenster um weitere behandlungsrelevante Merkmale aus der klinischen Verlaufsforschung..
Literatur: Zielke M, Wittmann W W, Stapel M (2005) Behandlungsdauer und Ergebnisqualität in der stationären Psychosomatik: Ergebnisse langfristiger Prozessanalysen. In Verband Deutscher Rentenversicherungsträger VDR (Hrsg.) 14. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium „Rehabilitationsforschung in Deutschland – Stand und Perspektiven" (S.469-471). DRV-Schriften Bd. 59. Wdv-Verlag, Bad Homburg
Behandlungsdauer - Behandlungsergebnis - Essstörungen