ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2009; 118(1/02): 8
DOI: 10.1055/s-0029-1207985
Rundschau

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Adhäsivtechnik und Oxidkeramiken in der Prothetik - Forschungspreisträger fand Schmelzdefekte durch Provisorien

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Publication Date:
23 February 2009 (online)

 

R. Frankenberger

B. Steeger

C. Müller

Die Gewinner des diesjährigen "Forschungspreises Vollkeramik", seit 1999 von der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG Keramik) alljährlich für Wissenschaftler, Kliniker und Praktiker ausgeschrieben, wurden auf dem 8. Keramiksymposium in Frankfurt/Main vorgestellt. Die Qualität der eingereichten Arbeiten, durchweg auf hohem Niveau, bewog die Jury, den mit 5 000 Euro dotierten Forschungspreis in einen 1. und 2. Preis aufzuteilen.

Den 1. Preis erhielt Prof. Roland Frankenberger, Erlangen, für die Arbeit "Chairside- und Labside-Keramikinlays - Einfluss von Provisorien und Adhäsivtechnik auf die Schmelzintegrität und Randqualität". Frankenberger untersuchte mit Provisorien versorgte Inlaykavitäten und stellte nach der simulierten Provisorien-Tragezeit im Kausimulator einen signifikant negativen Einfluss des Provisoriums auf die Schmelzintegrität fest; Schmelzrisse traten besonders an Oral- und Vestibulärflächen auf. Auch marginale Schmelzaussprengungen waren erkennbar. Bei sofort versorgten Kavitäten, provisorienfrei mit chairside gefertigten CAD/CAM-Keramikinlays behandelt, blieben Schmelzdefekte aus. Frankenberger resümierte, dass das mit CAD/CAM-Technik chairside hergestellte Keramikinlay dem sofort versorgten Zahn durch den Wegfall der Provisorien-Tragezeit ein vermindertes Risiko für Schmelzsprünge und marginale Schmelzaussprengungen bietet. Die Untersuchung der Befestigungssysteme zeigte, dass die konventionelle Adhäsivtechnik mit Mehrflaschen-Systemen (Syntac/Variolink) den selbstadhäsiven Systemen immer noch überlegen ist. Der Grund ist, dass die selektive Schmelzätzung den Verbund zur Zahnhartsubstanz und die Randqualität im Schmelz deutlich erhöht. Auch breitere Klebefugen führen nicht zu einer schlechteren Randqualität.

Den 2. Preis erhielten Frau Dr. Bianca Steeger, Köln, für die "Überlebenszeit-Analyse und klinische Nachuntersuchung vollkeramischer Einzelkronen (in-Ceram, Empress 2; Cergo)" - und Frau Dr. Constanze Müller, Freiburg, für die Studie "Aluminiumoxid-verstärktes Zirkonoxid als Implantatmaterial".

Manfred Kern

Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V.

Email: info@ag-keramik.de

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