Dialyse aktuell 2009; 13(1): 3
DOI: 10.1055/s-0029-1202943
Editorial

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Herzlichen Glückwunsch ...

Brigit Kleinlein
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Publication Date:
10 February 2009 (online)

... hieß es vergangenen Oktober in Fulda gleich 4 Mal. Denn hier haben – in fast schon guter alter Tradition – die Arbeitsgemeinschaft für nephrologische Pflege (AfnP) und die Dialyse aktuell zum 3. Mal den mit 1?500 Euro dotierten Förderpreis Nephrologische Pflege vergeben. Besonders gefreut haben wir uns in diesem Jahr über die hohe Dichte an qualitativ hochwertigen Arbeiten. Und so wurden im Rahmen des 30. AfnP–Symposiums gleich die 4 besten Arbeiten im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung gewürdigt. Aber machen Sie sich doch einfach selbst ein Bild – wir haben den Schwerpunkt der 1. Ausgabe 2009 dem Förderpreis Nephrologische Pflege 2008 gewidmet. Neben der preisgekrönten Arbeit stellen wir Ihnen auch die Arbeiten der beiden Zweitplatzierten und der Drittplatzierten vor.

Da Menschen mit Nierenerkrankungen häufig auf eine intensive Betreuung und Pflege angewiesen sind, kann eine gute Einbindung der Angehörigen helfen, die Versorgung von Nierenkranken zu verbessern – so der Ansatzpunkt von Martina Kaufmann, Garmisch–Partenkirchen, in ihrer Facharbeit im Rahmen der Weiterbildung zur nephrologischen Fachpflegekraft.

Wie Kaufmann durch die Befragung der Angehörigen von 49 Dialysepatienten herausgefunden hatte, haben fast 70? % der Angehörigen ein Bedürfnis nach mehr Information und überraschenderweise wächst das Informationsbedürfnis mit zunehmender Dialysedauer an. Auf Basis dieser und weiterer Erkenntnisse erarbeitete sie Verbesserungsmaßnahmen, wie etwa die möglichst frühe Einbindung der Angehörigen, das Angebot an einer Dialysesitzung teilzunehmen, die Einrichtung eines Angehörigenstammtisches, partnerunabhängige Angehörigensprechstunden oder Kochkurse, die bei der Einhaltung der nierenspezifischen Diät helfen. Gerade auch mit den Vorschlägen zur gezielten Hilfestellung überzeugte Kaufmann die gesamte Jury und wurde einstimmig auf den 1. Platz gewählt.

In der seit 2004 gesetzlich vorgeschriebenen Einführung und Weiterentwicklung eines Qualitätsmanagementsystems sehen viele Ärzte und auch Pflegekräfte meist mehr eine lästige Pflicht als eine gute Sache. Dass ein Qualitätsmanagement in der Dialyse aber durchaus für Patienten und Pflegekräfte mit Vorzügen verbunden ist, beschreibt Armin Käsbauer, Schwandorf, in seiner Arbeit und erreichte damit den 2. Platz. Diesen teilt er sich mit Toni Kollmeier, Bad Tölz, der die langjährige Pflege eines dementen Dialysepatienten beschreibt und damit ein leider in Zukunft immer häufiger werdendes Problem aufgreift. Eine Herausforderung ist die Behandlung von Patienten mit Demenz in jedem Fall, doch Käsbauer zeigt auch Lösungsansätze auf, beispielsweise den Einsatz des Bezugspflegemodells. Dicht dahinter folgt Sabine Ulmschneider auf dem 3. Platz mit einer Befragung von Eltern nierenkranker Kinder in Memmingen. Lesen Sie in ihrem Beitrag, welche Themen den Angehörigen der jungen Patienten besonders am Herzen liegen und wie Sie als Pflegekraft diesen begegnen können.

Auch in diesem Jahr wird der Förderpreis Nephrologische Pflege wieder vergeben. Haben auch Sie in Ihrem beruflichen Umfeld, sei es in einem Dialysezentrum, einer Transplantationseinheit oder in der Klinik ein Projekt umgesetzt oder in Planung? Dann reichen Sie Ihre Arbeit bis spätestens Ende Juni bei der AfnP–Geschäftsstelle ein. Gerade mit den Ideen aus Ihrem Berufsalltag können Sie helfen, Ihr Arbeitsumfeld und die Qualität der nephrologischen Pflege zu verbessern.

Brigit Kleinlein

Stuttgart

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